Krieg und Liebe: Henschels Rückkehr
Datum: 21.05.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... seinen Hauptsitz hier in Lumbo hat und mit Eurer Eisenbahn nach einem festen Terminplan an den anderen Bahnhofspraxen Dienst tut." Als Una in mein total überraschtes Gesicht schaute, setzte sie nach. "Ich habe bereits mit Fatima und einigen anderen Frauen in Lumbo gesprochen. Und die sind begeistert. Fatima hat mir zugesagt, dass die hieraus entstehenden Zusatzkosten von Ahmed und seinen Händlerkollegen akzeptziert werden." Jetzt grinste sie mich geradezu diabolisch an. "Ich glaube, dass Fatimas Zusage zuverlässig ist."
Ich musste nun laut lachen. Erstens, weil Unas Einschätzung der häuslichen Verhältnisse bei Ahmed Abbas den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Zweitens, weil ihre Idee richtig gut war.
"Das ist ein sehr interessanter Vorschlag. Räumlich ist dies kein Problem, selbst wenn wir dafür einen separaten Eingang von außen vorsehen müssten. Zudem gewinnt der Bahnhof zusätzlich Bedeutung in allen Orten entlang der Trasse und wird somit aus einem weiteren Grund zum Ortszentrum. Man müsste nur den richtigen Arzt dafür finden. Und die Ausbildung der Krankenschwestern und Hebammen organisieren. Davon habe ich nun wirklich keine Ahnung."
Jetzt lachte Una. "Das überlasse mal Fatima und mir. Wir sprechen möglichst bald mit den beiden katholischen Missionsstationen in Lumbo und in Monapo. Beide Missionare und Priester sind auch studierte Ärzte, die werden uns mit Sicherheit die richtige Ratschläge geben."
"Dann kann ich Dich nur ermuntern, das zu tun. Von Seiten ...
... der Eisenbahn können wir die Voraussetzungen schaffen."
Anfang Juni, die winterliche Trockenzeit war bei den fast unveränderten Temperaturen zwischen 24 und 30°C für mich Europäer deutlich angenehmer, brachte Una unsere erste Tochter zur Welt. Wir nannten sie nach Unas Vorschlag 'Gerhild', in Erinnerung an Gräfin von Cleve, der wir überhaupt verdankten, zusammengekommen zu sein. Una wusste, dass die Gräfin bei Unas Abreise auf ihre Plantage zurückgekehrt war. Aber die Gerüchteküche in Kigoma hatte viele Erzählungen über das Schicksal der Schwestern während des Krieges unter erst belgischer und dann britischer Besetzung bereit gehalten, deren Wahrheitsgehalt niemand so richtig kannte. Wie ihr jetzt vierjähriger Bruder war 'Hilde', wie sie vom ersten Tag an von jedermann gerufen wurde, überraschend hellhäutig, aber ihre dunkelbraunen Augen und ihr Mund waren ein exaktes Abziehbild ihrer Mutter.
Einige Wochen nach Hildes Geburt war unser Liebesleben zur unser beider Befriedigung zur Gewohnheit zurückgekehrt. Da kam Una, an mich gekuschelt und an diesem Abend besonders liebevoll mit einem weiteren Vorschlag.
"Du weißt aus eigenem Erleben, dass die Gräfin, deren Namen nun unsere Tochter trägt, mich und andere junge Frauen in besonderer Weise erzogen und ausgebildet hat."
Ich lachte leise auf. "Das kann man in der Tat so sehen. Und dann hat sie Dich fertig ausgebildet an mich übergeben. Wäre ich vom Typ ein Sklavenhalter gewesen, wäre Dir das schlecht bekommen."
"Bist ...