Krieg und Liebe: Henschels Rückkehr
Datum: 21.05.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... Übersetzer möglich war. "Seit Joao Pinto spurlos verschwunden ist, fehlt es unserem Eisenbahnprojekt an der notwendigen Führung. Meine Partner und ich sind alle Kaufleute, wir kennen den wirtschaftlichen Nutzen einer Eisenbahn und investieren deshalb. Aber wie man eine solche fachmännisch baut, wissen wir natürlich nicht."
"Unter welchen Umständen ist ihr Chef-Ingenieur verschwunden?"
Ahmed Abbas zuckte mit den Schultern. "Vermutlich Geld und eine Frau. Jedenfalls ist er mit der Kasse, die einen Wochenlohn für die Arbeiter enthielt, plötzlich nicht mehr auffindbar gewesen. Und eine Afrikanerin, die wohl seine Geliebte war, verschwand zum gleichen Zeitpunkt. Wohin, weiß kein Mensch."
"Wann war das?"
"Vor acht Monaten. Und seither dümpelt der Baufortschritt sehr unbefriedigend vor sich hin. Kostet nur Geld, aber kommt nur sehr langsam vorwärts."
"Das wird also meine allererste Aufgabe sein. Ich inspiziere die bisher gebaute Bahnlinie und die Betriebsgebäude von hier aus bis zur Gleisspitze. Wieviel Kilometer sind denn überhaupt betriebsbereit?"
"Der erste Bauabschnitt soll von hier, Lumbo, bis Monapo gehen, mehr oder weniger direkt in westlicher Richtung. Das sind rund 90 Kilometer. Knapp die Hälfte dieser Distanz ist fertiggestellt, dazu insgesamt drei Bahnhöfe. Bisher fahren nur Bauzüge zwischen Lumbo und der Gleisspitze, aber wir erwarten, dass wir nach Fertigstellung der Trasse bis Monapo mit dem kommerziellen Verkehr beginnen können, vielleicht auch ...
... schon früher." Ahmed Abbas holte tief Luft. "Das hängt jetzt ganz entscheidend von Ihnen, Ihrer Beurteilung und Ihren Vorschlägen ab, Herr Henschel."
"Gut. Dann mache ich mich ab morgen früh sofort an die Arbeit und inspiziere erst einmal alle Betriebseinrichtungen und den vorhandenen Gleisbau. Dazu gleich meine erste Frage: haben Sie einen Übersetzer zur Hand, damit ich mich irgendwie verständigen kann?"
"Selbstverständlich. Ich stelle Ihnen morgen früh einen Mann zur Seite, der sowohl Suaheli als auch Makhuwa spricht und dies in Portugiesisch und Englisch übersetzen kann. Arbeitet schon lange für mein Handelsgeschäft und man kann seiner Übersetzung vertrauen."
"Suaheli verstehe ich seit meinen fünf Jahren in Kigoma ganz ordentlich. Aber meine Portugiesisch-Kenntnisse sind naturgemäß sehr dürftig."
Ahmed Abbas lächelte. "Kann man lernen. Ist mir auch gelungen."
"Dann habe ich nur noch eine direkte Frage: wo kann ich hier in Lumbo wohnen?"
"Oh, das ist ganz einfach, Herr Henschel. Für die nächsten Tage sind Sie mein Gast. Morgen früh besichtigen Sie erst einmal das ehemalige Wohnhaus von Joao Pinto, es gehört unserer Eisenbahngesellschaft. Sie teilen mir anschließend Ihre Wünsche mit und wir organisieren dann Ihr Haus und Ihren Haushalt."
"Haushalt?! Ja, wäre schön." Ich holte tief Luft. "Wäre noch schöner, wenn meine Familie hier wäre."
Auch hier musste Ahmed Abbas lächeln. "Da müssen Sie leider noch zwei Wochen warten. Muhammad Ali bringt Ihre Frau und ...