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Europäischer Frieden
Datum: 16.06.2024, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byGustavNacht
... aufgeführt. Gebratene Tauben werden in schmatzende Münder gestopft und mit Wein hinuntergespült, Knochen werden abgekaut und über die Schultern geworfen. Ein Kardinal flüstert einer Zofe derbe Witze ins Ohr. Bei den Preussen stoppt die deutsche Magistratin, atmet kurz durch. Ahnenbilder fliegen vorbei: Karl der Jungfrauenstecher, Heinrich der Rammler, Willhelm der Rohrverleger, Gisela die Wildsau, Jonathan die Kurtisane. Und natürlich der geile Friedrich, kein Weibsbild schonte er im ganzen Königreich, kriegte die Hucke nicht voll und die Eier nicht leer. Pierre Pinceau schüttelt den Kopf, schreckliches Mittelalter. Reiten, immer weiter reitet Alice Schöneberg, gewinnt neue Ländereien, unterjocht die Poebene und beichtet im Vatikan. Vergib mir Vater, ich habe gesündigt, habe mich besteigen lassen von Gauklern und Halunken, von Rattenfängern und Quacksalbern, habe selbst bestiegen den Pfahl des heiligen Antonius, auf dass er mich ins Himmelreich befördere. Nun sitz ich hier, melk' den Franzosen und lass mich spiessen wie eine Hur' auf dem Volksfest. Vergeben sei dir Tochter, im Namen des Vaters, des Sohnes und ihrer Wollust. «Sündigen, büssen, schänden», keucht sie. Bei jedem Wort krampft sich ihre Unterleibsmuskulatur um seine Eichel. Das ist zu viel für den christlich erzogenen Präsidenten. Er kann es nicht mehr halten und schiesst mitten im Getümmel ab. Seine Zuckungen irritieren die Reiterin nur kurz, erbarmungslos tobt sie weiter auf dem zerschundenen Gaul. Er ...
... drückt ihre Hupen, um sich bemerkbar zu machen und seinen Schniepel irgendwie heil rauszubringen. Aber es hilft nichts, die deutsche Magistratin wird dadurch nur noch mehr angespornt. Sie rumpelt über den erlahmenden Zipfel, dass die Wände zittern und das Bett schaukelt. Sie beugt sich, ohne innezuhalten über ihn, um im besseren Winkel schneller voranzukommen. Es findet kein Ende, es geht immer weiter, wird immer weiter gehen, jammert Pierre Pinceau. Die Erkenntnis erschüttert ihn. Gleichzeitig poltert die Landwirtschaftsministerin immer heftiger auf und ab. Sie blökt und röhrt, berserkt auf seinem Schoss wie ein Dampfhammer. Plötzlich taumelt sie, alea iacta est. Sie krampft am ganzen Körper, scheint ihn mit dem Unterleib auffressen zu wollen. Die Erde bebt. Ein letztes, rohes Krächzen entweicht ihrer Kehle, bevor sie auf ihm zusammensackt. Hastig kriecht Pierre Pinceau unter dem verschwitzten Leib seiner Peinigerin hervor und begutachtet die Bescherung. Das Bett ist eine einzige Pfütze. Mittendrin räkelt sich Alice Schöneberg und blickt ihn an. Ihr Gesicht ist... wunderschön. Wie gemalt, denkt Pierre Pinceau. Seine Grossmutter kommt ihm in den Sinn. Wie er mit ihr die Uffizien zu Florenz besuchte. Wie alt mochte er gewesen sein? Zwölf Jahre vielleicht? Vor Botticellis Venus war er stehengeblieben und kaum mehr wegzubringen. «Komm, gehen wir ein Eis essen», hatte die Grossmutter gesagt, nachdem sie über eine Stunde vor dem Gemälde gestanden hatten. Aber er konnte sich ...