1. Krieg und Liebe: Die Berliner Luftbrücke


    Datum: 19.06.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619

    ... es, zehn Minuten später standen Fred und Hilde an einer wenig einsehbaren Stelle vor der Kantine, umarmten sich und versanken in einem warmen, intensiven, aber nicht zu langen Kuss.
    
    Erst als sie sich wieder voneinander trennten und Hilde ihren Versorgungskorb mit Kaffee und belegten Broten für die RAF-Soldaten auf den Flugbooten aufnahm, sprachen sie miteinander.
    
    "Es wäre zu schön, wenn wir endlich einmal ein paar Stunden miteinander verbringen könnten", seufzte Hilde. "Ich träume jede Nacht von Dir und der Gelegenheit, Dich bei mir zu haben."
    
    "Mir geht es ähnlich. Wenn ich morgens nach Berlin fliege, freue ich mich die gesamten zwei Flugstunden darauf, Dich zu sehen und Deinen Kaffee eingeschenkt zu bekommen." Fred lachte hintergründig. "Heute ist mir tatsächlich gelungen, zum ersten Mal meinen Fuß auf Berliner Boden zu setzen. Aber unsere Befehle sind eindeutig: 'Besatzungen bleiben auf ihren Maschinen'. Nur unser Flugbenzinproblem hat uns heute den Landgang beschert. Sonst wären wir schon längst wieder auf dem Rückflug."
    
    "Dann sollten wir vielleicht die nächsten Minuten nutzen." Hilde klang unternehmungslustig als sie das Boot am Anleger bestiegen, um zu Freds Sunderland überzusetzen. "Ist Eure Maschine schon ausgeladen?"
    
    "Mit Sicherheit ja. Wir warten nur auf die Neubetankung." Fred hatte registriert, dass an der Slipanlage des Ruderclubs wie angekündigt eine kleine Autofähre angelegt hatte, jedoch der Fahrer des am Kai stehenden Tanklasters mit einigen ...
    ... Uniformierten und Zivilisten wild darüber diskutierte, wie er seinen LKW auf die Fähre fahren sollte. "Das kann möglicherweise noch eine Weile dauern", kommentierte Fred sarkastisch. "Und dann bin ich mir sicher, dass zunächst die Maschine vom Squadron Leader betankt und probeweise die Motoren anlassen wird."
    
    An Bord seines Flugbootes besprach sich Fred zunächst mit seinem Flugingenieur und seinem Navigator, die aus der Pilotenkanzel einen guten Blick auf die immer noch heftig diskutierenden Männer am Ufer hatten. Hilde versorgte währenddessen die Männer mit Kaffee und Broten.
    
    "Bin gespannt, wie lang das noch dauert", kommentierte Freds Flugingenieur resignierend. "Ich habe jedenfalls unsere Spritleitungen zu den Motoren inspiziert, da sind keine Dreckanlagerungen oder Verstopfungen zu sehen. Wir haben einfach in Finkenwerder Benzin bekommen, dass nicht richtig raffiniert worden ist und deshalb in den Motoren schlecht verbrennt. Der so entstehende Ruß setzt dann alle Ventile und Kolben zu, zudem haben wir, egal wie ich die Einstellungen wähle, eine unzureichende Verbrennung in den Verbrennungsräumen. Daher die fehlende Energie und die heftige Rauchfahnen bei allen Maschinen."
    
    "Was machen wir nachher, wenn wir hoffentlich wieder guten Sprit in den Tanks haben?"
    
    "Hoffentlich ganz einfach. Motoren auf dem Wasser kräftig laufen lassen, praktisch durchpusten, dann reinigt sich vieles von selbst. Den restlichen Service machen wir in Hamburg, wobei ich nicht sagen kann, wie ...
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