Krieg und Liebe: Die Berliner Luftbrücke
Datum: 19.06.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... bin ich wieder vollständig genesen."
Hilde reagierte auf Freds Nachricht mit kaum versteckter Begeisterung. "Du bleibst in Berlin?! Für immer?" juchzte sie geradezu auf. Dann konnte sie sich nicht mehr zurückhalten, ging um seinen Schreibtisch herum und umarmte und herzte Fred. "Was Schöneres hättest Du mir nicht erzählen können!"
"Vielleicht doch", grinste Fred. "Ich kann es noch besser. Der Group Captain hat mir zugesagt, dass ich in der neu gebauten Housing Estate von RAF und Army eine Offizierswohnung zugeteilt bekomme. 'Gemäß Rang und Funktion', hat er wortwörtlich gesagt." Fred klatschte mit beiden Handflächen auf seine Oberschenkel. "Ich schreibe noch heute Nachmittag mein Versetzungsgesuch und gebe das im Sekretariat ab. Und dann gehe ich zur Administration und lasse mir das Angebot der Wohnung erklären."
Hilde traten mittlerweile die Freudentränen in die Augen. Sie umarmte Fred noch einmal und umrundete dann wieder seinen Schreibtisch. Sie wollte nicht von einem plötzlich eintretenden Soldaten in einer verfänglichen Position ertappt werden, die möglicherweise zum falschen Zeitpunkt zu schwierigen Fragen führen würde.
Am Abend fuhr Fred zu Hildes und Inges beengter Spandauer Notwohnung. "Ich habe mein Versetzungsgesuch im Büro des Group Captain abgegeben", berichtete er. "Ich vermute, dass es noch diese Woche beantwortet wird und ich kurzfristig versetzt werde."
Hilde klatschte vor Begeisterung in ihre Hände. Martha und die beiden Kinder Inges ...
... folgten ihrem Beispiel, auch wenn Sie nicht so richtig verstanden, warum. "Hast Du auch schon mit der Administration gesprochen?"
"Ja. Als ledigem Flight Lieutenant steht mir ein Zweieinhalb-Zimmer-Apartment zu, wahlweise voll- oder teilmöbliert, auf Wunsch auch leer. Wäre ich verheiratet und hätte ich ein Familie, die mit mir in West-Berlin zusammen leben würde, hätte ich Anspruch auf eine 3½- bis 4-Zimmer Wohnung." Hilde und Fred schauten sich kurz, aber tief in die Augen. In non-verbaler Kommunikation war für beide klar erkennbar, was der andere Partner dachte. Aber die Anwesenheit der drei Kinder unterband jeglichen Wortwechsel dazu. Fred registrierte aber eine Reaktion Hildes sehr deutlich. Sie nickte, fast nicht sichtbar, aber deutlich.
Drei Wochen später erhielt Fred die Schlüssel zu seinem voll möblierten Apartment. Hilde bliebt nach ihrem Feierabend noch eine Stunde länger auf dem Standort, dann fuhren sie mit ihren Fahrrädern zu Freds neuer Heimat.
"Eine richtige Wohnung", war Hildes erste Bemerkung, nachdem sie das gesamte Apartment gesehen hatte. "In diesem, immer noch so zerstörten Berlin, ist das ein absoluter Schatz. Und das für eine Person!"
Fred nickte nur, dann aber erwischte er Hilde auf dem verkehrten Fuß. Er sank plötzlich vor ihr auf ein Knie, griff in seine Uniformtasche und holte ein kleines Etui hervor, dass er aufklappte. Dann ergriff er Hildes Hand und schaute ihr von unten in Hildes weit aufgerissene, aber erwartungsvolle Augen. "Hildegard ...