1. Party-WG 05 -- Silvano


    Datum: 21.06.2024, Kategorien: Gruppensex Autor: byLiteroCat1147

    ... Verhalten, das wir 'hinterrücks' nennen würden. Ich machte mir diverse Notizen, aber wirklich schlau wurde ich aus dem ganzen nicht.
    
    Was ich verstand war nur das: Am Schluss eines Meetings meinten die Amerikaner, alles sei klar, aber nach etwa zwei Wochen bekamen sie ein Telex - es gab noch keine E-Mail - und dann war wieder alles ganz anders, oder zumindest verwirrend. Das Telex habe immer den gleichen dreiteiligen Aufbau, den ich mal 'Beobachtung', 'Analyse' und 'Vorschlag' nennen möchte. Ich schaltete immer noch nicht.
    
    Am anderen Sonntag machte ich einen Spaziergang mit einem Kollegen aus Toulouse, den ich als Lieferantenvertreter kennen und schätzen gelernt hatte. Der war mit der französischen und mit der angelsächsischen Arbeitswelt und auch mit der Welt der Ingenieurschulen beider Kulturkreise vertraut. Plötzlich lachte er laut und unterbreitete mir eine Arbeitshypothese, die auf folgender Beobachtung beruhte: Diese Dreiteilung kannte er aus seiner eigenen Studienzeit und von seinen Studenten. Er unterrichtete teilzeitlich Software-Engineering an der Ingenieurschule in Toulouse.
    
    Viel später recherchierte ich ein wenig und fand eine Wurzel bei der US Coast Guard. Dort wird das Completed Staff Work genannt. Heute kann das jeder bei Wikipedia und in besseren Management-Büchern nachlesen, aber damals wussten das nicht viele Leute, und wie das leicht abgewandelt an die französischen Ingenieurschulen gelangt war, ist mir bis heute nicht ganz klar geworden. Ich ...
    ... habe nur eine Vermutung: Etwa zehn Jahre früher hatte ich an der IDSEAD in Fontainebleau bei Paris einen Lehrer kennengelernt. Das Fach hiess 'Corporate Behavior' und der Mann kam von der US Coast Guard.»
    
    Peter unterbrach mich: «War das auch einer von den Kursen, die sich Konzerne leisten?» -- «Stimmt. Wer ins obere Kader kam, wurde in einen Crash-Kurs 'MBA in two weeks' gesteckt. Das wäre aber eine Geschichte für sich. Zurück zu meinem Spaziergang mit dem Toulouser. Dieser machte mich dann noch etwas mit Kultur und Geisteshaltung an den französischen Ingenieurschulen vertraut und so gewappnet drängte ich mich in das nächste Projektmeeting hinein, wo es immer noch keinen Entwurf für das zu schreibende Dokument gab, nur einen Entwurf für ein Inhaltsverzeichnis.»
    
    Peter fragte: «Mussten die Franzosen an den Meetings Englisch sprechen?» -- «Ja, warum?» -- «Ich ahne etwas. Anfangs hatten wir bei den Indern ähnliche sprachliche Hürden beobachtet. Aber erzähl mal weiter.»
    
    Ich nickte anerkennend. «Du hast es erfasst.»
    
    Nach einem weiteren Schluck fuhr ich fort: «Ich war echt gespannt, wie sie auf meinen Vorschlag reagieren würden, den ich etwa so erklärte: Einige von Euch wurden so erzogen, dass sie entweder sofort ihre Einwände vorbringen oder dann ewig schweigen. Beim Heiraten formulieren sie das dann so 'Speak Now or Forever Hold Your Piece'. Andere wurden so erzogen, dass sie erst gründlich überlegen und analysieren, dann aber vollständig ausgearbeitete Vorschläge ...
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