1. Der Mord, der keiner war


    Datum: 27.06.2024, Kategorien: Ehebruch Autor: Schwarz-Bunt

    ... schon, du wirst jetzt alles erben. Reiche Witwe. Freue dich doch, dachte ich. "Das wird schon wieder", sagte ich. "Können wir dir denn irgendwie helfen mit dem Ganzen hier? Das mit den Meldern verschiebe ich einfach, kein Problem."
    
    "Ist wohl besser", sagte Jennifer, also eher heulte sie es.
    
    "Wenn die Trauerfeier ist, vielleicht kann sich ja Tina um die Beköstigung kümmern. Hinterher, für den Leichenschmaus." Wieder heulte sie los.
    
    "Das wird Tina bestimmt machen", sagte ich. Wenn sie dazu in der Lage ist, dachte ich. Tina hatte ja ihre Cateringfirma mit ihrer Partnerin und logistisch war das sicher kein Problem für sie, aber emotional. "Was will die Polizei denn noch mit dem Leichnam", fragte ich. "Ich denke, es war ein Herzinfarkt?"
    
    "Ich weiß nicht. Als ich versucht habe ihn aus der Wanne zu ziehen, da ist er heruntergerutscht und lag unter Wasser. Vielleicht denken die ja, ich hab...."
    
    "Du warst doch in Paris. Hast doch ein Alibi."
    
    "Ja schon. Da hatten die auch nach gefragt. Aber bestimmt werden die rauskriegen, dass der alles flachgelegt hat, was nicht bei drei auf den Bäumen war."
    
    "Und wenn schon! Du hast dir nichts vorzuwerfen!"
    
    "Das ist nett, dass du das sagst", sagte Jennifer, und streichelte über mein Gesicht.
    
    Ich lächelte sie an. "Geht's wieder besser?", fragte ich und Jennifer nickte.
    
    "Ich geh dann erst mal", sagte ich.
    
    Jennifer schaute mich auf ein mal so komisch an. "Hast du schon Tina"?
    
    Ich schüttelte den Kopf. "Es war noch ...
    ... nicht der richtige Zeitpunkt. Halte durch", sagte ich noch, und ging aus dem Haus. Das letzte, was ich jetzt wollte, wären sexuelle Annäherungsversuche gewesen.
    
    ----------------------------------------------------------
    
    10. Tinas Kummer und die Beerdigung
    
    Tina hatte heute kein Abendcatering zu machen und kam am Nachmittag wieder. Sie sah meinen düsteren Gesichtsausdruck.
    
    "Ist was passiert?", fragte sie.
    
    "Hans-Peter ist tot!", sagte ich.
    
    "Ich war bei Jennifer und wollte die Melder installieren und da hat..."
    
    "WAS? Hans-Peter TOT?" Tina schaute mich ungläubig an. "Hast DU...?"
    
    Diesmal fiel ich ihr ins Wort. "Natürlich hab ich ihr gleich kondoliert. Aber ist vielleicht besser, wir machen das noch mal gemeinsam."
    
    Tina hatte sich mittlerweile die Frage die sie stellen wollte, nämlich ob ich Hans-Peter getötet hatte, verkniffen, und fiel in sich zusammen. "Natürlich", sagte sie, drehte sich aber um, und schnurstracks ins Schlafzimmer. Vermutlich würde sie jetzt erst einmal ihr Kissen nass heulen. Etwa eine Stunde später tauchte sie wieder auf. Sie hatte sich schwarz angezogen.
    
    "Fahren wir", sagte sie kraftlos.
    
    "Ich zieh mich noch um", sagte ich.
    
    Ich zog einen Anzug an, dann kauften wir in einem Blumengeschäft noch einen Blumenstrauß, und klingelten bei Jennifers Haus. Jennifer öffnete.
    
    "Tina", sagte sie, und die beiden Frauen umarmten sich.
    
    Tina löste sich. "Es tut mir so leid", sagte Tina. Ja, um dich und deine Affäre, dachte ich. "Mein ...
«12...151617...20»