1. Der Mord, der keiner war


    Datum: 27.06.2024, Kategorien: Ehebruch Autor: Schwarz-Bunt

    ... einer anderen Firma zusammen, aber soweit ich das sehen konnte war dieser Teil der Galerie schon gut gesichert. Nachdem ich mir alles angesehen hatte machte ich eine Skizze und entwarf on the fly ein Meldesystem. Überschlug kurz Aufwand und Kosten und sagte Jennifer den ungefähren Preis. Zu meinem Erstaunen erschrak sie nicht etwa, sondern schien aufzuatmen.
    
    "Ich hatte gedacht, es wird teurer", sagte sie.
    
    "Wirft das die Galerie denn ab", fragte ich.
    
    "Ach, das ist mehr so eine Art Hobby von mir. Hans-Peter steckt mir manchmal was zu. Die Anlage wird er bestimmt auch bezahlen."
    
    "Na dann", sagte ich.
    
    "Machst du es jetzt teurer?", kam die bange Frage.
    
    "Nein. Meine Schätzung ist zu plus minus 10% genau, versprochen."
    
    "Und wann kannst du das installieren?"
    
    "Normal so in 10-12 Wochen". Enttäuschung machte sich in ihrem Gesicht breit.
    
    "Aber weil du es bist, können wir anfangen, wenn die Anlage geliefert ist. So in etwa einer Woche."
    
    Jennifer atmete auf. "Ich mach dir bis morgen noch den exakteren Kostenvoranschlag und bringe den vorbei. Ok?"
    
    Jennifer nickte. "Schön hast du's hier." Ich fing an, mir die Ausstellung anzuschauen. Viel Ahnung von Kunst hatte ich eigentlich nicht, erkannte aber, dass es sich meistens um modernere Werke handelte, die kein konkretes Objekt oder eine Landschaft zeigten. Alles verstrichelt/verkleckselt. Ich blieb vor einem Bild stehen.
    
    "Na, was siehst du?", fragte Jennifer.
    
    Ich versuchte zu ergründen was das Bild ...
    ... zeigte.
    
    "Die Außenbereiche zeigen Furcht und Bedrohung und in der Mitte Beschützen", sagte ich.
    
    "Nicht schlecht", sagte Jennifer. "Der Künstler wollte damit die vielfältigen heutigen Bedrohungen darstellen und die Reaktion darauf als den Rückzug ins Private. "Und das?"
    
    Ich trat hin und versuchte zu ergründen, wie es auf mich wirkte.
    
    "Das ganze Bild zeigt Verzweiflung, Verwirrung, Confusion", sagte ich.
    
    "Ohh", sagte Jennifer. "Willst du nicht mein Assistent werden? Das Bild ist aus derselben Periode des Künstlers von eben und zeigt die Innenwelt des Bedrohten."
    
    Assistent nicht, aber dein Liebhaber, dachte ich. "Anfängerglück", sagte ich.
    
    "Und das?"
    
    Das Bild war breiter als die Vorhergehenden und zarte Blautöne sowie einige schmutzig gelbe Flecken dominierten. "Eine Entspannungsszene am Strand?", sagte ich.
    
    "Es ist ein anderer Künstler. Es zeigt eine Famile am Strand, die Eltern genießen die Sonne und die Kinder tollen herum. Eigentlich sieht man es nicht wirklich aber du hast es gut erraten. Und das?"
    
    Ein kleines Bild, viel grelles Blau auf grellem Gelb und Weiß, Striche, schwarze Flächen, rötlichgoldene Streifen. Ob das Kupferrohre sein sollen? "Eine kühle Technikwelt. Vielleicht eine Raffinerie?"
    
    Jennifer schaute jetzt sehr erstaunt. "Der Kandidat hat 95 Punkte. Beim letzten lagst du etwas falsch. Als Modell diente eine Leiterplatte."
    
    Ich war erstaunt. "Kennst du die Maler? Woher wusstest du, was sie darstellen wollten?"
    
    "Klar", sagte ...
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