Das Bordell der Résistance
Datum: 04.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... regelrecht auslief. Dann grinste sie sich in sich hinein. "Gottseidank habe ich erst vor sieben Tagen meine Periode gehabt. Da kann noch nichts passieren."
Langsam abkühlend, aber immer noch intensiv und kräftig durchatmend, kuschelten sie eng umschlungen miteinander, sich gegen die herbstliche Kühle mit einer dünnen Decke schützend.
"Und was führt Dich heute mit diesem alle Waren und Güter beherrschenden Korvettenkapitän ausgerechnet in unseren Salon?" flüsterte Monique in Jean-Jacques Ohr.
Der Angesprochene atmete zweimal seufzend durch, dann antwortete er genauso leise. "Unsere Firma ist als beste Baufirma im Hafen- und Industriebereich bekannt. Wir hatten eigentlich keine Wahl, als man uns ansprach, die Bauleitung für die ganze Infrastruktur des neuen Kriegshafen zu übernehmen. Ich glaube, wenn wir 'nein' gesagt hätten, hätte man uns zwangsverpflichtet." Er atmete wieder tief und hörbar durch. "Und so bauen wir jetzt für die deutschen Faschisten und Kriegsgewinner einen massiv befestigten Kriegshafen für ihre Unterseeboote." Er drehte sein Gesicht zu Monique hin, so dass sie auf die kurze Entfernung sehr deutlich sah, dass er Tränen in den Augen hatte. "Ausgerechnet ich. Aber was bleibt mir übrig? Wenn ich täglich das Schicksal der spanisch-republikanischen Zwangsarbeiter bei uns sehe, dreht sich mir der Magen um. Ich könnte genauso gut einer von ihnen sein."
Monique strich ihm mit der freien Hand tröstend übers Gesicht und seine Haare. "Es hätte sich wohl ...
... niemand vorstellen können, dass der Sieg des Faschismus so total sein würde. Jetzt rücken die deutschen Soldaten jeden Tag viele Kilometer tief ins sowjetische Reich vor. Wenn man den Meldungen glauben kann, werden sie schon in diesem Winter weiter voran gekommen sein als Kaiser Napoleon."
"Und die Engländer verkriechen sich vor Angst auf ihrer Insel und haben den Kontinent praktisch aufgegeben. Würde mich nicht wundern, wenn sie ein großzügiges Friedensangebot des Führers annehmen und uns endgültig vergessen." Jean-Jacques klang tief verzweifelt. "Und ich muss gute Miene zum bösen Spiel machen. Und verdiene dabei sogar noch ganz gut." Er stöhnte wieder auf. "Was für eine beschissene Welt."
Monique beschloss in diesem Moment, ihre Beziehung zu ihrem ehemaligen Kampfgenossen und Liebhaber wieder aufzunehmen. "Ich glaube, es wäre gut für uns beide, wenn wir außerhalb der offiziellen Begegnungen auch privat wieder zusammenkommen. Hast Du Lust? Oder bist Du mittlerweile gebunden?"
Jean-Jacques richtete sich auf einem Ellenbogen auf und beobachtete Monique eine Weile stumm. "Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen. Was wäre Dein Vorschlag? Ich arbeite im Moment zwölf Stunden am Tag und komme abends meist spät von der Baustelle herunter."
"Genau das ist gut. Wir haben bis zur Sperrstunde geöffnet und dank des Korvettenkapitäns einen Sonderpassierschein, um auch danach nach Hause gehen zu können. Wenn Du kurz vor der Sperrstunde in Francoises und mein Apartment kommst, ...