1. Das Bordell der Résistance


    Datum: 04.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619

    ... Liebhaber erwies sich Leutnant Köhler für Monique als Reinfall. "Aufgeregter Schnellspritzer", war ihr stumm ausgesprochener Kommentar zu sich selbst, als er bei der ersten Oralbehandlung sehr schnell gekommen war und sich anschließend kein zweites Mal in Form bringen ließ. Dafür ließ der frisch gebackene, von seiner Mission durchdrungene Jungoffizier aber einige Äußerungen fallen, die direkt Eingang in Moniques abendlichen Protokollbericht fanden. "Die U178 läuft in circa drei Tagen aus und soll vermutlich nicht zurückkehren, sondern bis Asien fahren", brachte sie zu Protokoll. Der Leutnant sprach von einer 'Gruppe Monsun', zu der U178 gehören würde. Was immer das bedeuten mag."
    
    Der deutsche U-Boot-Hafen in Bordeaux wurde zügig sehr lebendig. Mehr und mehr U-Boote waren von Deutschland oder von Lorient aus in ihre Einsatzgebiete im Nord- und Südatlantik ausgelaufen und liefen am Ende ihrer Feindfahrt erstmals den neuen, geschützten Bunker-Standort an, um gewartet, repariert und neu ausgerüstet zu werden. Hinzu kamen die von Leutnant Kihl im sorglosen Bettgespräch angesprochenen 'Milchkühe' zur Versorgung der Front-U-Boote auf hoher See. Was außerhalb der kleinen Kommandeursstruktur der 12. Flottille in Bordeaux niemand wissen konnte, war die Tatsache, dass bereits im Frühjahr und Frühsommer 1943 die Flottille bereits viele Boote auf hoher See durch Attacken alliierter Flugzeuge oder Zerstörer verlor, bevor sie überhaupt zum ersten Mal Bordeaux anliefen. Die Boote, die ...
    ... ihren neuen Hafen erreichten, zeigten voller Stolz beim Einlaufen anhand von speziellen Wimpeln an, wie viele Schiffe sie auf dieser Fahrt versenkt hatten.
    
    Restaurant und Salon des Le Mirage wurden mehr und mehr zu einer Art zweitem Offizierscasino mit geduldeten beziehungsweise eingeladenen Zivilgästen und mischte auf ganz besondere Weise auslaufende sowie heimkehrende U-Boot-Offiziersmannschaften mit Offizieren der Militär- und Hafenverwaltung. Die Marinebasis hatte in den Wintermonaten ihren ersten Sabotageangriff durch englische Agenten erlebt, aber Luftangriffe waren bis dahin weitestgehend ausgeblieben. Der winterliche Agentenangriff war auf tollkühne Weise mit Hilfe von Faltkajaks ausgeführt worden, die vor der Gironde-Mündung aus einem englischen U-Boot losgeschickt worden waren und mit Hilfe von Haftminen den Hafenbetrieb in Bordeaux sabotieren sollten. Dieser Anschlag hatte einige Schiffe beschädigt und sowohl bei den deutschen Militärs als auch bei der regionalen Résistance-Gruppe für viel Aufregung gesorgt, letztendlich konnten von den beteiligten zwölf englischen Marinesoldaten lediglich zwei durch die Résistance gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Die anderen wurden nach Gefangennahme direkt exekutiert, waren ertrunken oder durch die Gestapo und SS verhört und nachfolgend in deutsche Kriegsgefangenenlager gebracht worden.
    
    Im Frühjahr 1943 waren die Bauarbeiten an den U-Boot-Bunkern als auch an den eingebunkerten Tank- und Versorgungslageranlagen ...
«12...192021...36»