Das Bordell der Résistance
Datum: 04.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... Schande wäre. Von meinen Vorräten kann die Bevölkerung von Bordeaux mehrere Monate leben."
"Dann sage uns, wie wir diese Vorräte sichern können!"
Leutnant Kihl überlegte eine Weile stumm und dann schaute er sie direkt und durchdringend an. "Ich vertraue Dir, aber vertraust Du auch mir?" fragte er plötzlich ganz spontan.
"Obwohl Du eine deutsche Uniform trägst, kann ich Dir versichern, dass ich Dir mittlerweile vertraue. Warum fragst Du?"
"Weil das, was ich Dir vorschlagen will, absolutes Vertrauen voraussetzt. Ansonsten endet das tödlich für uns beide und wohl noch viel mehr."
"Absolut sicher. Was ist Dein Vorschlag?"
"Gut!" Harald holte tief Luft. "Ich habe in der Wehrmacht und hier in der Militärverwaltung gelernt, dass man am Unverdächtigsten ist, wenn man seine Aktion überraschend, aber gut vorbereitet, bei hellem Tageslicht und in aller Öffentlichkeit durchführt."
Monique schaute ihn überrascht an. "Wie kommst Du denn darauf?"
"Schau, das Unternehmen Cerberus zur Heimholung der deutschen Schlachtschiffe von Brest zurück nach Deutschland wurde heimlich vorbereitet. Und dann fuhren sie am helllichten Tag durch den Ärmelkanal und die Engländer waren so überrascht, dass es weder Küstenartilleriebeschuss noch Luftangriffe gab."
"Stimmt, habe ich auch gehört."
"Und deshalb habe ich mir etwas Ähnliches überlegt."
Monique war echt neugierig geworden. "Und was soll ich dafür tun?"
"Ein Überfall auf die Vorratsläger ist viel zu ...
... gefährlich und könnte sich ins Gegenteil verkehren. Deshalb habe ich gedacht, dass ich exakt nach Vorschrift einen Befehl zur Beräumung der Läger bekomme. Dann müsst ihr sechs möglichst große Lastkraftwagen, gegebenenfalls mit Anhänger organisieren. Ihr kommt am verabredeten Tag nach 14 Uhr zur Mittagsschicht zu den beiden Hauptlägern, die ich Euch beschreiben werde. Ich werde die Wachen mit einem schriftlichen Befehl von Korvettenkapitän Aldenhoff informieren, sie sollten dann sogar bei der Beladung helfen. Ich selbst werde mit allen Schlüsseln anwesend sein und den Lastwagen genau sagen, wo sie zu laden haben. Die LKWs werden von mir einen offiziellen Marsch- und Transportbefehl zur einem ausgedachten Standort östlich von Bordeaux erhalten; für den Fall, dass die LKWs in eine Kontrolle von Polizei und Militärpolizei geraten. Ihr müsst einen neuen Lagerstandort für Euch organisieren, wo die LKWs hinfahren sollen."
Monique hatte in der Zwischenzeit ihre Augenbrauen bis an die Grenze hochgezogen. "Ist das nicht hochgefährlich für Dich?"
"Oh ja. Wenn das jemand entdeckt, werde ich garantiert sofort exekutiert."
"Dann musst Du verschwinden, sobald die LKWs abgefahren sind."
"Exakt. Ich brauche ein absolut sicheres Fluchtziel, wo ich für ein paar Wochen untertauchen kann, bis Frankreich befreit ist. Dann muss man weitersehen."
Monique nickte. "Ich denke, dass können wir gewährleisten. Und garantiert nicht im Le Mirage oder bei uns zuhause. Dort würde man Dich zuerst ...