1. Das Bordell der Résistance


    Datum: 04.07.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619

    ... gab es kein Nachspiel in den oberen Etagen, Dazu war die Lage zu ernst.
    
    "Wenn wir auf dem Hof meiner Eltern sind, spendiere ich Dir eine ganz besondere Nacht", flüsterte Monique in Haralds Ohr, als sich die drei voneinander verabschiedeten.
    
    Harald grinste verlegen, vielleicht auch etwas unsicher. Er wusste sehr wohl, dass jeder deutsche Militärrichter sein Tun als Hochverrat einstufen und ihn zum Tode verurteilen würde. Was ihn bei den französischen Widerstandskämpfern erwarten würde, konnte er nicht einschätzen. Lediglich seine Liebe und sein Vertrauen zu Monique ließ ihn hoffen.
    
    Haralds Plan wurde am 22. August im offiziellen Auftrag der deutschen Militärverwaltung am helllichten Nachmittag ausgeführt. Die vier regelmäßigen Wachsoldaten der Mittagsschicht halfen sogar bei der Verladung der vielfältigen Versorgungsgüter, die eigentlich für die U-Boot-Versorgung als auch für die Versorgung der in Bordeaux stationierten Soldaten bestimmt war, tatkräftig mit. Gegen 19 Uhr waren alle sechs LKW und die beiden Hänger bis an den Rand beladen. Leutnant Kihl verteilte die amtlichen Marschbefehle an die sechs Fahrer und schwang sich selbst auf den Beifahrersitz des ersten Führerhauses. Dann setzte sich die Kolonne entlang der Garonne Richtung Osten in Marsch.
    
    Was weder Leutnant Kihl noch einer der Résistance-Angehörigen wissen konnte war die Tatsache, dass im übernächsten Lagerhaus weiter eine weitere Aktion ablief. Die sechs LKW überholten in Marschkolonne einen ...
    ... deutschen Feldwebel, der auf einem Dienstfahrrad Richtung Stadt fuhr. Harald Kihl winkte dem Feldwebel noch zu als sie ihn passierten und sah im Rückspiegel, dass dieser zurückwinkte. Eine Stunde später explodierte im Hafen von Bordeaux das fragliche Munitionslagerhaus mit mehr als viertausend Sprengzündern und tötete dabei eine Reihe von deutschen Wachsoldaten in der langen Lagerhausreihe am Hafen. Die Explosion war so gewaltig, dass man kilometerweit eine riesige Rauchsäule über dem Hafen sehen konnte. Diese Explosion löste gewaltige Aktivitäten der deutschen Besatzung als auch der französischen Polizei im Hafen von Bordeaux aus, weil man spontan davon ausging, dass die Explosion ein Ergebnis eines direkten Résistance-Angriffs gewesen war. Somit kamen die sechs LKWs unter Leutnant Kihls Führung vollkommen unbehelligt aus der Stadt heraus.
    
    Die gewaltige Explosion des Munitions- und Sprengzünderlagers hatte für die Stadt und den Hafen von Bordeaux massive Konsequenzen. Die von Adolf Hitler und dem OKW befohlene Sprengung des Hafens und seiner maritimen Anlagen, die für den Tag nach dem Auslaufen der letzten Kriegsschiffe und U-Boote angeordnet und weitgehend vorbereitet worden war, fiel mangels Zündern aus.
    
    Aufgrund der großen Sorgen des Kommandeurs der 12. U-Boot-Flottille, Fregattenkapitän Scholtz, dass den drei reisefertigen Langstrecken-U-Booten etwas zustoßen könnte, die insgesamt zwölf in Einzelteile zerlegte V2-Raketen als Geheimfracht für den japanischen Verbündeten an ...
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