In sechs Stunden von null auf zwölf
Datum: 07.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: xzb
... ist. Zwischenmenschliche Beziehungen werden nicht mehr eingefädelt, so scheint es, sondern ersetzt.
Dem Alkohol ließe sich selbiges nachsagen. Kann er die Anbahnung prickelnder Beziehungen beflügeln, so kann er auch an ihre Stelle treten.
Schließlich der Weinstand auf dem Kirchenvorplatz. Die Tische und Bänke waren gut besetzt. Lautes Lachen ließ vermuten, dass der Wein in der belebenden Phase genossen wurde.
Das geöffnete Kirchenportal und der warme Schein von Kerzen im Kirchenschiff schufen eine friedliche und besinnliche Atmosphäre. Hier konnten die Besucher zur Ruhe kommen und einen Moment der Stille und Einkehr genießen. Das sakrale Gebäude schuf eine Atmosphäre, die einen willkommenen Ausgleich zur lebhaften Straße bot.
Besonders der Kirchturm erwies sich als beliebte Attraktion. Zu jeder vollen Stunde wurde Besuchern die Möglichkeit geboten, ihn zu erklimmen und eine beeindruckende Tour zu machen. Zunächst ging es eine großzügige Treppe hinauf. Sie führte vorbei an der majestätischen Orgel. Eine Etage darüber konnte man einen Blick auf das alte Kirchturmuhrwerk werfen, eine mechanische Meisterleistung, die fast einhundert Jahre gedient hatte, bis sie von einer elektrisch getriebenen und GPS gesteuerten Uhr abgelöst wurde. Ganz oben schließlich die Glockenkammer mit drei großen Glocken.
Besonders spannend war der Viertelstundenschlag, der den Besteigern oben angekommen förmlich um die Ohren geknallt wurde. Das laute und markante Geläut erzeugte eine ...
... einzigartige Stimmung und ließ die Besucher die Macht und den Klang des Turms hautnah erleben. Übertönt wurde der Radau der Straße samt dem Wummern des Technobeats, den die DJane vor einer großen Traube junger Leute in den Abendhimmel schickte. Zwei Mal stieg Martino mit hinauf, und er genoss die Impression jedes Mal aufs Neue.
Friederike führte interessierte Besucher durch das Kirchenschiff, welches vom weichen Schein der extra für diesen Abend entzündeten Kerzen erhellt wurde. Ihre ruhige und besinnliche Art zog die Besucher in den Bann. Während das Stadtteilfest draußen tobte, erklärte sie den Gästen die kunstvollen, abstrakten Darstellungen verschiedener Werke, deren Originale in den Florenzer Uffizien bestaunt werden können. Sie deutete die Bilder und ermöglichte den Besuchern, die verschiedenen Interpretationen und symbolischen Elemente zu verstehen und die Verbindung zwischen Kunst und Spiritualität zu erleben.
Als zur späten Abendstunde Turmbesteigungen und Führungen eingestellt wurden, gönnten Martino und Friederike sich schließlich ebenfalls ein Glas Wein auf dem Kirchenvorplatz, während sie das immer noch pulsierende nächtliche Treiben beobachteten.
Martino schenkte sich und Friederike, die ihres bereitwillig entgegenhielt, das Glas nochmal voll. Friederike hielt ihre Knie im Sitzen artig auf der Bank zusammen, doch der Rock war ihr darüber gerutscht, sodass Martino sich davon ablenken ließ.
"Gefallen dir meine Beine?", fragte Friederike ziemlich ...