1. Made in Heaven


    Datum: 13.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: xzb

    ... kleinen Schreibtisch, der nicht mehr war als ein ausgeklapptes Brett, das von schräg herablaufenden Drähten gehalten wurde, saß Ilona. Sie hatte Gottfried wohl nicht gehört, denn sie wandte sich von ihrem Skizzenblock, über dem sie gebeugt saß, nicht ab.
    
    Sie trug ein lockeres braunes Kleid mit langen Ärmeln, die an den Handgelenken umgekrempelt waren, so als wäre es eine Nummer zu groß. Mit einer Hand strich sie sich über das Gesicht, mit der anderen führte sie einen Kohlestift. Ihr glattes, bis an die Hüften reichendes dunkelblondes Haar wurde von einem dünnen Band gehalten. Es war um ihre Stirn gezogen und mit kleinen, rosa Blüten geschmückt. Ihren Kopf hielt sie ein wenig geneigt und ein paar Strähnen waren der Bändigung entkommen und lockerten die Ordnung lieblich auf. Das Telefon, das neben dem Block lag, vibrierte. Sie neigte es, um die Nachricht zu lesen.
    
    Sie atmete hörbar aus und stand ruckartig auf. Die blitzenden Blicke ihrer großen grünen Augen ließen Gottfried stocken. Hätte er anklopfen sollen? Oder war es die Nachricht, die sie erschreckt hatte?
    
    Eine dunkle Linie lief zwischen ihren geschwungenen Augenbrauen geradewegs auf ihre leicht gekrümmte Nase, deren bebende Flügel sich hoben. Vermutlich hatten ihre Finger, von der Zeichenkohle geschwärzt, bei der Berührung mit ihrem Gesicht abgefärbt. Für Gottfried sah sie nur noch attraktiver aus. Ihre heißen Lippen dominierten in satter roter Farbe ihr ebenmäßiges Gesicht. Unter ihrem Kleid zeichneten sich ...
    ... ihre Brüste ab, sie wogten mit ihren Atemzügen. Sie stand aufrecht und betrachtete Gottfried, umwoben vom Sonnenlicht, das durch die gelben Vorhänge flirrte und den Stoff ihres Kleides in ein bewegtes Muster verwandelte. Die Lebendigkeit, die es ausstrahlte, ließ das Gewand vor Gottfried Augen verschwinden und er brannte darauf, ihren Körper erkennen zu dürfen.
    
    Schließlich begann sie zu lächeln, sehr sanft und sie trat einen Schritt auf Gottfried zu: "Du hast mich erschreckt, ich hatte dich nicht kommen hören, obwohl wir doch verabredet sind. Ich habe ein paar Skizzen angefertigt und darüber die Zeit vergessen."
    
    "Das tut mir leid", antwortete Gottfried, "erschrecken wollte ich dich nicht. Ich hoffe, die Nachricht, die dich gerade eben erreicht hat, war von erfreulicher Natur."
    
    "Eher nicht", entgegnete Ilona kurz angebunden.
    
    "Aber jetzt schenk uns ein Glas Champagner ein und setz dich. Es ist so schön, dich als Partner in meiner Kunstgalerie an Bord zu haben. Lass und darauf anstoßen."
    
    Sie ließ sich auf ein langes, mit beigem Stoff bespanntes Sofa nieder. Gottfried entkorkte die Flasche Moët, die auf dem Glastischchen stand und setzte sich neben sie. Zwei Gläser schenkte er voll. Ilona nahm Gottfrieds Hand, sie schwiegen und schauten einander an.
    
    "Auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit", sagte Ilona nach einer gemessenen Zeitspanne. Die Gläser berührten sich und sie nippten an dem prickelnden Tropfen.
    
    Gottfried sah in ihre moosgrünen Augen, sie faszinierten ihn ...
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