1. Railway to Christmas - Vorweihnachtszeit-Bahnsinn


    Datum: 16.07.2024, Kategorien: Reif Autor: Schwarz-Bunt

    ... mich an und verschwand. Ich war einen Moment lang froh, aber höchstens eine Minute, dann begannen die Gören dieser Familie die üblichen Spielchen. Quengeln und schlechtes Benehmen. Notgedrungen holte ich dann auch meine Kopfhörer raus und schottete mich ab. Leider wirkte die Abschottung nur akustisch. Die Gören waren äußerst schlecht bis gar nicht erzogen, turnten überall herum, verteilten ihr Essen, ärgerten sich gegenseitig, das volle Programm. Ich war heilfroh, als die Familie endlich in Würzburg ausstieg. Verspätung: mittlerweile 1:15 Minuten.
    
    Ich dachte, nun hab ich endlich meine Ruhe. Aber nach nur fünf Minuten ging erneut die Tür auf und es kam jemand herein. Es war sie!
    
    "Hier noch frei?"
    
    "Na klar doch!"
    
    Sie tat erstaunt. "Wie, kein Protest? Keine Unsichtbaren?"
    
    "Nein, ich freue mich!"
    
    "Obwohl ich so anders bin?"
    
    "Nein, weil du so normal bist. Diese Family eben war ja der Horror! Wie eine Kakerlakenplage!"
    
    "So schlimm?"
    
    "Schlimmer!"
    
    "Na, dann setz ich mich mal!" Sie nahm wieder ihren Fensterplatz ein. Dann griente sie mich wieder an. "Hast mich ja vorhin ganz schön lange angestiert!"
    
    "Hab ich nicht!"
    
    "Doch. Hast wohl damals in Physik nicht aufgepasst. Besonders bei Optik. Schon mal was von den Vorteilen eines Spiegels gehört?"
    
    "Ach, bestimmt hast du da geschielt!"
    
    "Ja, zu deinem Schwanz!" <schluck> Was soll man darauf antworten?
    
    "Den kannst du doch gar nicht sehen!"
    
    Sie griente. "Deshalb meinte ich, kein Wunder, ...
    ... dass mit deiner Frau nicht mehr viel läuft. Man sieht ihn nicht!"
    
    "Das liegt aber mehr an ihr!"
    
    "Was macht sie denn oder was macht sie denn nicht?" Ich war verunsichert über ihre vielen intimen Fragen.
    
    "Sag ich nicht!"
    
    "Fickt sie nicht mehr gut?"
    
    "So ungefähr."
    
    "Aha. Dacht ich's mir doch!" Dann nahm sie wieder ihre Kopfhörer und tauchte weg. Obwohl ich gerne weiter ihren Körper beobachtete hätte, tat ich es jetzt nicht mehr. Der Zug hatte natürlich nichts von seiner Verspätung aufgeholt, aber überraschenderweise auch keine weitere hinzubekommen. Bald wären wir da. Es stand die Einfahrt nach Nürnberg an. Plötzlich bremste der Zug scharf. Es wirkte fast wie eine Notbremsung. Es dauerte einige Minuten, und dann gab es Ansage technisches Problem blablabla. Dann ging es endlich weiter. Aber schon nach etwa einer Minute wieder scharfes Bremsen. Die Sache wiederholte sich mehrfach. Ich reimte mir zusammen, dass beim Zug die Totmannschaltung defekt war. Dann kam auch die Ansage, Zug schadhaft, endet in Nürnberg, keine Weiterfahrt nach München mehr möglich, wer es nötig hat muss im Hotel übernachten. Nun, bei mir war es nötig. Der Zug fuhr noch langsam weiter und kam fünf Minuten später in Nürnberg an. Ich wollte meinen Koffer herunterholen, aber plötzlich gab es wieder so eine Notbremsung, der Zug stand ja noch nicht ganz. Ich flog mitsamt Koffer in die andere Ecke, touchierte meine Mitreisende, die rief "Auaaaaa", der Koffer sprang auf und alles verteilte sich im ...
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