Krieg und Liebe - Atlantikwetter
Datum: 30.07.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... Langlois einig, gegebenenfalls für die unbestimmte Dauer des ganzen Krieges auf Miquelon auszuharren und ihrem Dienst als auch ihrem neugewonnen Leben nachzugehen.
Spätsommer und Herbst mündeten mit mehreren heftigen Stürmen und schnellen, harten Wechselwettern in die Vorweihnachtszeit ein. Dabei erwies sich das achtzig Jahre alte Leuchtturmwärterhaus als ausgesprochen wetterfest und aufgrund seiner dicken Natursteinwände als leicht beheizbar. Die gemütliche Raumwärme aus dem torf- und kleinholzbeheizten Ofen und Heizungsherd gab auch genügend Trocknungsenergie, um die ständig feuchte und klamme Kleidung zu trocknen.
"Ich muss gestehen, dass ich ein wenig Angst vor dem ersten Winter auf Miquelon hatte", gestand Thomas seiner Dauergeliebten. "Wir hatten viel von kanadischen Wintern gehört. Aber hier scheint es nicht diese riesigen Schneestürme zu geben, die in einem Tag und einer Nacht mehr als einen halben Meter Schnee fallen lassen."
Madeleine stimmte zu. "Das habe ich in meinen dreiundzwanzig Jahren auf dieser Insel selten erlebt. Dafür fallen halt Regen, Schneeregen und richtige Schneeflocken oft genug waagerecht." Sie kuschelte sich eng an den neben ihr liegenden Thomas. "Eigentlich ist es sehr schön, dass dies Cottage wieder bewohnt und beheizt ist. Da kann man sich bei zu schlechtem Wetter auch hier verstecken, muss nicht bei jedem Wetter die Stunde vom Ort hierher wandern und kann trotzdem seinen Pflichten am Leuchtturm nachgehen. Ist ja gerade bei ...
... schlechtem Wetter wichtig, dass das Leuchtfeuer ordnungsgemäß funktioniert." Madeleine blieb jetzt regelmäßig zwei bis drei Nächte im Cottage und half Thomas sowohl bei der Wetterdatenerfassung als auch bei der Jagd und der Verarbeitung des geschossenen Niederwildes.
Als sich Familie Safrane, die beiden Under-cover-Wettersoldaten und die wenigen hundert Bewohner von Miquelon in der Adventszeit auf ein kriegsfernes und friedliches Weihnachtsfest vorbereiteten, holten sie zwei wesentliche Ereignisse in die Kriegsrealität zurück.
Bereits am Montagmorgen nach dem zweiten Advent machten Gerüchte über den japanischen Angriff des Vortags auf die Pazifikflotte der USA im fernen Pearl Harbour die Runde.
"Der Krieg ist in Nordamerika angekommen", fasste Madeleine die Meldungen zusammen, als sie bereits mittags zum Leuchtturm rausgewandert war, um Georg und Thomas über die Nachrichten zu informieren. Zwei Tage später berichtete sie, dass das Deutsche Reich den USA aufgrund des Beistandsabkommens zwischen dem Reich, Italien und Japan den Krieg erklärt hatte. Georg und Thomas hatten sich in ihren Reaktionen ihr gegenüber sehr zurückgehalten, fielen aber um so mehr in emotionale Diskussionen als sie wieder allein im Cottage waren.
"Jetzt sitzen wir auf einer Miniinsel tausende Kilometer von der Heimat entfernt mitten im Feindesland", stöhnte Thomas besorgt. "Und unser einziger Schutz ist unsere Tarnung als Franzosen."
"Da hast Du recht. Auf Versorgung oder Verbindung zum Heimatland ...