1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 3


    Datum: 22.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... Tiefschwarz, kein Unterschied zwischen Pupillen, Iris und dem Rest. Ein Monster, ein -- Dämon? Wie war er hierhergekommen? Wie hatte er sich als Schüler an meiner Schule ausgeben können?
    
    Er legte seine große Hand auf meine Stirn. "Sehr gut, meine Kleine. Du hast sehr viel Energie gesammelt. Dann wollen wir mal --"
    
    Er streckte den anderen Arm aus und zeigte -- in das Loch, das hinter mir war, wie ich mich plötzlich erinnerte. Eine riesige, kugelförmige Höhle und darin, an der tiefsten Stelle, etwas, das ein Portal sein musste. Wenn er ein Dämon war, dann war das wohl der Weg in seine HeimatAvīci, die tiefste Ebene der Unterwelt.
    
    Ich spürte einen Zug in meinem Kopf, in meinem Körper, spürte einen Strom von Energie, der mich verlassen wollte, mich aushöhlen und schwächen... Ich schrie auf.
    
    Patrizia
    
    Gott, wo war ich hier hineingeraten? In dem Moment, in dem der Kerl an mir vorbeilief, und mit seinen Schritten den Boden unter meinen Füßen zum Erzittern brachte, erreichte sein Geruch meine Nase, der meine schlimmsten Erinnerungen wieder auflodern ließ. Die Hölle auf Steroiden. Dieser Kerl war ein Dämon. Und nicht einer von der harmlosen Art wie Simba und Nala. Dieser Kerl steckte bis zur Halskrause voll mit Magie. Ob er wohl vor Mercy Goods Übernahme der Hölle geflüchtet war?
    
    Auf jeden Fall musste er es gewesen sein, der Misaki so beeinflusst hatte, dass die vor ihren Eltern abgehauen war. Alles in allem, die Situation hier ging weit über meine Kragenweite ...
    ... hinaus. Ich musste schnellstmöglich zur Erde zurück. Meine Familie und die Drachen mobilisieren. Wir mussten eine Invasion organisieren. Das brauchte Waffen, am besten auch Raumanzüge. Ich musste nur mit Carina reden, bevor -- Misaki schrie auf.
    
    Sie sprang auf und schien den Dämon angreifen zu wollen.
    
    Doch der machte einfach einen Schritt zurück, und die Drachin stieß gegen eine unsichtbare Wand.
    
    Er machte noch einen Schritt rückwärts und begann zu wachsen. Sein Körper veränderte sich, sein schicker Anzug löste sich in Nichts auf. Seine Füße verwandelten sich in Hufe, aus seiner Rückseite entfalteten sich schwarze Fledermausflügel und ein Schwanz, dessen Spitze rot leuchtete.
    
    Er brüllte, dass die ganze Höhle erzitterte. Ich stellte fest, dass ich auf dem schmalen Weg entlang rannte, hin zu Misaki.
    
    Ich war schon auf dem halben Weg zu ihr, als der Dämon -- inzwischen wohl fünf Meter hoch -- mit seinen Klauen ausholte, um Misaki den Rest zu geben. In dem Moment schien die Zeit stillzustehen.
    
    * * *
    
    "Pat", sagte Inada. "Es wird der Moment kommen, wo Misaki deine Hilfe braucht. Aber deine Hilfe wird nicht reichen. Sie wird das hier brauchen."
    
    Damit wies sie auf den Esstisch, an dem wir gefrühstückt hatten.
    
    Ich runzelte die Stirn. "Eine Teekanne?"
    
    Inada brach in ein homerisches Gelächter aus. "Du kannst es nicht sehen?"
    
    "Was?", fragte ich und konzentrierte mich. Auf dem Küchentisch lag etwas. Unsichtbar. Nur für meine magischen Sinne erkennbar. Etwas, das ...
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