1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 1


    Datum: 25.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... auffällig.
    
    Sneakers, weiße Söckchen und einen roten Schal, den ich auch als Schärpe um den Bauch binden konnte. Fertig.
    
    Leon hatte ich zu seinen Jeans und T-Shirt noch ein dünnes Jackett herausgelegt. Leger, aber ein kleines bisschen eleganter als sonst. Und er sah gut darin aus.
    
    Er nahm mich um die Hüfte und küsste mich auf den Mund. "Du kannst nichts dagegen tun, dass du auffällst. Du könntest in Lumpen und Kohlensäcken herumlaufen und wärst doch immer die Schönste von allen."
    
    "Schmeichler!" Aber es tat immer wieder gut, denn ich wusste, dass er es ernst meinte.
    
    Viel später trennten wir uns.
    
    "Wenn wir uns jetzt nicht aufmachen", sagte er, "dann können wir auch gleich ins Bett gehen. Fahren wir mit dem Quad?"
    
    Das Institut hatte uns ein kleines, geländegängiges Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Die Entfernungen auf der Insel waren zwar nicht riesig, aber die einzige "Straße", die vom Fischerdorf zum Institut und von dort einmal um den Vulkan herumlief, war eigentlich nur ein Feldweg.
    
    "Dann können wir grad wieder duschen, wenn wir im Dorf sind. Nein. Ich weiß etwas Besseres."
    
    Ich öffnete ein Portal in meine Savannenwelt. "Komm", sagte ich und griff nach Leons Hand.
    
    Auf der anderen Seite angekommen, öffnete ich einen anderen Ausgang, steckte zuerst meinen Kopf hindurch. Die Luft war rein, und wir kamen knapp außerhalb des Dorfes wieder heraus.
    
    "Das ist aber praktisch", meinte Leon.
    
    "Aber nur, wenn es dunkel ist. Ich möchte auf keinen Fall ...
    ... irgendeinem Einheimischen einen Herzinfarkt bescheren."
    
    Leon blickte sich um und zuckte dann die Schultern. "Nicht wirklich ein romantisches Fischerdorf."
    
    Die Häuser waren genauso Fertigbauten wie das Gästehaus. Betonfundament und darauf zweistöckiger Würfel. An jedem Haus gab es eine Lampe, die zusammen die Straße mehr oder weniger gut ausleuchteten. Keine Verbindungskabel, weder für Strom noch Telefon waren zu sehen. Die Häuser hatten wohl alle Solarzellen auf dem Dach.
    
    "Ist ja auch erst ein paar Jahre alt." Ich wies auf ein Fenster im zweiten Stock. "Aber sie haben Haustiere."
    
    Eine schwarze Katze blickte uns -- ich hatte das Gefühl, stirnrunzelnd -- an.
    
    "Komm", sagte ich. "Da hinten ist die Cantina."
    
    * * *
    
    Die Cantina bestand ebenso aus Betonblöcken wie der Rest des Dorfes -- drei davon zu einem Hufeisen zusammengestellt -- aber eine Menge von Pflanzen, Palmen, Kakteen und die unvermeidlichen Bougainvilleas zusammen mit ein paar Lampen mit warmem Licht, gaben der Ecke einen weitaus heimeligeren Touch.
    
    "El Pájaro del Volcán" stand auf einem Holzbrett über dem Eingang zu dem Innenhof; darunter war ein bunter Papagei vor der Silhouette des Vulkans gemalt.
    
    "Gar nicht mal so schlecht", meinte Leon. "Hier hat wohl jemand echt Talent."
    
    "Sicher", gab ich zurück. Irgendetwas störte mich, aber ich konnte den Finger nicht drauflegen.
    
    Im Innenhof standen mehrere einfache Holztische mit Bänken. Ein paar ältere Männer an einem der größeren blickten auf und ...
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