Merlins Kinder 07 Drachenjagd 1
Datum: 25.08.2024,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPhiroEpsilon
... unterdrückte.
Doch er war überhaupt nicht der Typ dafür. Umarmungen: ja. Weitergehende Zärtlichkeiten: nein.
Außerdem hatten wir im Laufe der Woche genug Zeit zum Reden gehabt.
"Nein", fuhr ich fort. "Ich werde wohl mit meiner Geliebten Vorlieb nehmen müssen. Es sei denn, Maria..."
Sie boxte mir in die Rippen. "Die Frau könnte meine Mutter sein. Deine auch."
"Ja, und? So etwas heißt doch 'MILF', oder?"
Sie lachte auf, hängte sich bei mir ein und öffnete das Portal in unsere Savanne. Wir schritten hindurch, und ich atmete tief ein. Heimatluft. Mit dem nächsten Schritt waren wir kurz vor dem Fischerdorf.
Die schwarze Katze saß wieder -- oder immer noch -- an derselben Stelle. Auch sonst hatte sich im Ort wenig verändert. Selbst die älteren Männer am Stammtisch in der Cantina waren noch dieselben und musterten uns argwöhnisch.
Nur Marias Verhalten war um einiges freundlicher als letzte Woche. Sie kam direkt an unseren Tisch und stellte Karaffen mit Wasser und Wein und die Gläser dafür hin. "Buenas tardes. Wenn ihr wieder Fisch essen wollt, müsst ihr noch etwas warten. Unser Lieferant hat sich verspätet. Ihr könnt aber auch Kaninchen haben."
Ich musste lachen. Kaum gab es auf dieser Insel die ersten Fleckchen mit Gras, waren Wildkaninchen aufgetaucht. Eine echte Plage, die den Schafen und Ziegen das Futter abspenstig machten.
"Der Salat war gut", meinte Patrizia. "Ich brauche heute nicht so viel -- Machst du mir eine große Portion davon?"
"Mir ...
... auch", fügte ich hinzu, "und ein paar von den Papas."
"Geht klar." Sie verschwand in der Küche.
"Kann ich dir beim Aufbau des Sensorfeldes zur Hand gehen?", wandte ich mich an Patrizia.
Sie grinste mich an und ließ dann ihre Augen über das recht eng sitzende T-Shirt wandern. Dann leckte sie sich demonstrativ über die Lippen und schüttelte bedauernd den Kopf. "Auch wenn ich dir liebend gerne dabei zusehen würde, wie du schwere Dinge durch die Gegend schleppst, gibt es nichts zu schleppen. Generator und Computer kommen in einem Container, und das Artefakt ist noch nicht mal so groß wie ein Smartphone." Sie legte ihre Hände auf meine, und Schauer durchliefen mich. "Spar dir deine Energie lieber für mich auf."
Plötzlich erstarrte sie. Sie runzelte ihre Stirn und drehte dann den Kopf. Ich folgte ihrem Blick und sah einen alten Mann, der -- einen großen Fisch auf der Schulter -- hereingekommen war. Das war dann wohl der verspätete Lieferant. "Was ist?", fragte ich.
Er hatte lange weiß-graue Haare und einen ebenso weiß-grauen Bart, der seine nackte Brust fast komplett bedeckte. Eine enge Hose bedeckte seine Beine zu drei Vierteln und wurde an der Taille mit einem dicken Strick zusammengehalten. Seine Füße waren nackt und starrten vor Dreck, genau wie die Hose.
Der Kerl schwankte unter dem Gewicht und verschwand in der Küche. Einen Atemzug später kam er -- ohne Fisch -- heraus und lief schnurstracks hinter die Theke. Er griff sich eine der Schnapsflaschen im Regal, zog ...