1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 1


    Datum: 25.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... den Korken heraus, setzte sie an seinen Mund und ließ den starken Alkohol in seine Kehle laufen. Er schien noch nicht einmal zu schlucken, doch der Flüssigkeitsspiegel in der Flasche sank zusehends.
    
    Patrizia starrte ihn immer noch an, ihre Hände auf meinen hatten sich verkrampft. Mir fiel auf, dass die Gespräche am anderen Tisch verstummt waren. Von den Männern dort blickte keiner in die Richtung des alten Manns; die meisten warfen verstohlene Blicke in Richtung Küche, als ob sie auf ein Eingreifen von Maria hofften.
    
    Der Kerl setzte die fast leere Flasche ab, wischte sich über den Mund und blickte dann in unsere Richtung.
    
    Unvermittelt stieß er ein Brüllen aus, das einem Löwen Ehre gemacht hätte, sprang über die Theke und stürmte auf uns zu. Noch bevor ich reagieren konnte, war Patrizia aufgesprungen und hatte beide Hände in seine Richtung ausgestreckt. Sie murmelte zwei Silben.
    
    Der Kerl machte noch zwei Schritte auf uns zu und fiel dann um. Einfach so.Ha, nimm das! Das ist meine Frau!
    
    Ich sprang auf und lief mit ihr zusammen zu dem Mann.
    
    Aus den Augenwinkeln bekam ich mit, dass die Männer am anderen Tisch aufsprangen und auf uns zu kamen. Drohend auf uns zu kamen. Einer griff sogar nach einem Messer, das er im Gürtel stecken hatte.
    
    Patrizia legte ihre Finger an den Hals des Gestürzten. Dann streckte sie ihre andere Hand abwehrend in Richtung der Männer aus. "Kein Grund zu Panik", sagte sie. "Er schläft nur."
    
    Die Männer hielten kurz inne, doch dann ...
    ... bewegten sie sich weiter auf uns zu.
    
    "¡Alto!", schnitt plötzlich Marias Stimme durch den Raum.
    
    Die Kerle erstarrten.
    
    Sie kam näher und beugte sich über den Mann. "Es geht ihm gut?", fragte sie Patrizia.
    
    "Klar. War nur ein Schlafzauber. Ich kann ihn aufwecken, wenn du willst."
    
    Maria holte tief Luft und winkte den Männern, sich wieder hinzusetzen. "Du bist einebruja?"
    
    Patrizia blickte sie an. "Soy yo", gab sie zu.
    
    "Kannst du -- kannst du dich um ihn kümmern? Ihm helfen?"
    
    Das war nun mal eine seltsame Frage.
    
    Patrizia runzelte die Stirn. Dann blickte sie zwischen Maria und dem Mann hin und her. "Ist er dein Vater?"
    
    Maria lachte humorlos auf."¡Pero no!", sagte sie. "Das ist Pedro. Mein missratener Sohn."
    
    Pedro
    
    Ich schlug die Augen auf und fand mich an einem mir unbekannten Ort wieder. Mein Blick war reichlich verschwommen. Nun ja, das war nicht wirklich etwas Besonderes.
    
    "Halt die Luft an", sagte eine Männerstimme.
    
    "Wa--?" Ich versucht, meinen Kopf zu drehen, doch ein stechender Schmerz hinter meiner Stirn ließ mich aufkeuchen.
    
    "Ich mache jetzt die Dusche an", sagte er. Und im nächsten Moment ergoss sich lauwarmes Wasser über meinen Kopf.
    
    Ich hatte die Luft natürlich nicht angehalten, also lief mir die salzige Brühe aus meinen Haaren in den Mund und die Luftröhre. Ich hustete mir die Lunge aus dem Leib, doch ihn schien das nicht zu stören.
    
    "Ich wüsste ja gerne", sagte er, "wie es kommt, dass alles an dir mit Salz verkrustet ist. ...
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