1. Die Familientherapie 05


    Datum: 26.08.2024, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byMixedPickles

    ... begann zu strahlen. Auf dem nächsten Wegabschnitt schwieg sie, aber ihrem Gesicht war abzulesen, dass die Gedanken in ihrem Kopf drehten. Schließlich grinste sie breit:
    
    „Ich hätte nie gedacht, dass meine Eltern für sowas zu haben sind."
    
    David erklärte:
    
    „Bis vor kurzem hatten deine Eltern ihre Wünsche selbst voreinander geheim gehalten."
    
    „Warum?"
    
    „Warum wohl, sie hatten eine heranwachsende Tochter. Sie waren damals anständig genug dir zu verschweigen, dass sie mehr von dir wünschten als es statthaft gewesen wäre.‟
    
    „Meine Mama? Mein Papa?"
    
    „Du warst deinen Eltern stets zugetan, genauso wie Karin und mir. Mit deiner natürlichen Art wäre es sicher dazu gekommen..."
    
    „... dass etwas Verbotenes geschieht?"
    
    „Ungefähr so, ja. "
    
    Er lächelte:
    
    „Aber nachdem du nun erwachsen bist, ist es an euch dreien zu entscheiden, wie ihr als Familie zusammenleben wollt."
    
    „Und du glaubst wirklich, dass Mama und Papa immer noch interessiert sind?"
    
    David murmelte ihr ins Ohr:
    
    „Deine Mama hat mir diese süßes Geheimnis gebeichtet... ja."
    
    Wieder Stille auf dem Waldweg, nur das Knistern des Kies' unter ihren Schuhen und das Jubilieren der Vögel. Julias Stimme vibrierte:
    
    „Jetzt, wo du's erwähnst... die letzten Wochen hätte ich es ahnen können, aber ich habe es nicht für möglich gehalten."
    
    „Was denn?"
    
    „Neuerdings sprechen meine Eltern am Mittagstisch über Liebe und so. Dabei blicken wir uns in die Augen, als könnten wir unsere Gedanken lesen. Wir werden ...
    ... dabei ganz rot im Gesicht, dann tragen wir das Geschirr in die Küche, damit es niemand sehen kann."
    
    Julia überlegte:
    
    „Ich kann doch nicht einfach zu Mama gehen und es ihr sagen, nach all den Jahren, irgendwie macht mir das Angst."
    
    Sie seufzte:
    
    „Warum ist das alles so schwer?"
    
    David zuckte mit den Schultern:
    
    „Weil wir von den Menschen in ein Schema gepresst werden, in das wir oft nicht hineinpassen, selbst dann, wenn es die anderen gar nichts angeht."
    
    „Denken meine Eltern auch so?"
    
    „Unterdessen ja, und wie!"
    
    Als der Waldweg eine Kurve beschrieb, erinnerte sich Julia:
    
    „Diese Biegung kenne ich von früher, dort im Wald müsste der Gugelhupf sein."
    
    „Eine Backstube mitten im Wald?"
    
    „Nein, du Dussel. Kommt, ich zeige es dir."
    
    Sie zog David durch das Geäst, und nach fünfzig Metern standen sie in einer winzigen Lichtung mitten im Wald. Im Zentrum lag ein kniehoher runder Findling, über und über mit trockenen Moos bedeckt. David lachte:
    
    „Habe ich noch nie gesehen."
    
    „Auf dem bin ich schon als Kind herum geturnt", wusste Lisa, „komm, setzen wir uns, es hat Platz für zwei."
    
    Sie setzten sich und David staunte:
    
    „Echt gut gepolstert das Ding, so bequem habe ich noch nie auf einem Stein gesessen."
    
    Sie plauderten eine Weile über Julias Kinderausflüge in diesen Wald, dann kam sie wieder auf das brennende Thema zu sprechen:
    
    „Du hast mit Mama gesprochen. Und was denkt Papa darüber?"
    
    „So direkt haben wir nicht darüber geredet, Männer tun das ...
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