Die Hohepriesterin
Datum: 14.10.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bygramaneri
... nah hinter mir. greift nach mir. ich falle. er fällt auf mich. ich trete und schreie. reisse mich los und laufe weiter. er lacht.
ich laufe, stolpere durch den wald. es hat keinen sinn. er lacht und bleibt dicht hinter mir. ich bleibe stehen, drehe mich zu ihm, ziehe den dolch aus der scheide. ich bin wild entschlossen. niemand wird mich berühren. bereit zu allem richte ich meinen dolch gegen ihn. doch was soll es nützen. ich habe den umgang mit waffen nie richtig gelernt. meine ausbildung war eine andere.
und er ist sehr gross, sehr stark. er steht wie ein fels vor mir. ein wahrer krieger. blutverschmierter umhang. blut an seinen händen und armen. das bemalte gesicht. alles was ich sehen kann, ist die ungewöhnliche farbe seiner augen. das hellste braun, fast bernstein farben. noch nie zuvor habe ich solche augen gesehen.
er steht da, sieht mich an. lacht nicht mehr. mit einer schnellen bewegung zieht er sein schwert, ein klirren und der dolch fliegt in hohem bogen aus meiner hand. es wäre ein leichtes für ihn, mich zu töten. aber er wird es nicht tun.
ich halte mein handgelenk, der hieb war so stark, dass mein ganzer arm schmerzt. er geht auf mich zu. greift in mein haar und reisst meinen kopf zurück. jetzt sehe ich seine augen ganz genau. smaragdgrün umrandet. leuchtendes bernstein.
auch sein gesicht kann ich sehen, oder mir unter all der kriegsbemalung, dem dreck und dem blut vorstellen.. er ist jung. kein knabe, ein mann. er ist mein feind. ein wildes tier. ...
... er hat lea getötet, und jetzt bringe ich ihn dazu, auch mich zu töten.
ich erwidere seinen blick. stolz, mit verachtung . ich spucke ihm ins gesicht. er wirft mich zu boden. reisst mich an den haaren wider hoch. ein schlag in mein gesicht. weit ausholend trifft mich sein handrücken. nun fliege ich, wie mein dolch zuvor, in hohem bogen in den matsch.
er lässt sich neben mich auf die knie fallen, reisst meinen kopf wieder and den haaren hoch, dreht mein gesicht zu sich. jetzt spuckt er mir ins gesicht.
" ich werde dich lehren, mir zu gehorchen!"
er steht auf, zieht mich mit sich hoch. ich taumle. mein gesicht schmerzt. mein ganzer körper schmerzt. ich bin voller matsch, kann fast nichts sehen, meine augen brennen. er hält mich an den haaren fest, geht in richtung fluss, lässt meine haare nicht los, ich muss folgen.
ich stolpere, er reisst mich abermals hoch. dann wieder ein schlag ins gesicht. ich falle, er zieht mich wieder auf die beine. ein stoss, ich stolpere vor ihm her. ich möchte weinen vor wut, vor angst. aber diese genugtuung werde ich ihm nicht geben.
wir sind am flussufer. der fluss ist breit und führt viel wasser. als ob er meine gedanken lesen könnte hält er mich fest. er geht mit mir einige schritte ins wasser. taucht mich unter. einmal, zweimal. drückt mich unter wasser.
gerade so lange, dass ich nach luft schnappe, aber es mich nicht so schwächt, dass ich ohnmächtig werde. als er mich hochzieht sieht er mich an. streicht meine haare aus dem ...