1. Photographie instantané - Bilder von ihr (Kapite


    Datum: 19.10.2018, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... mich, wie ich wie zu Stein erstarrt auf den Treppenstufen stand. Und erst als wir den schallenden Klang der zufallenden Haustür vernahm – der einem Todesurteil gleichkam – brachen wir gemeinsam in Tränen aus… Doch nur einen Moment später erfassten mich Wut und Zorn und ich stellte Denise zur Rede!“
    
    Mit einem schreckerfüllten Antlitz sah Babette Madeleine nun an. Diese erblickte die Angst in den Augen der Blonden und begriff nur zu schnell, welche Gedanken diese Furcht offensichtlich anstachen – und sie schluckte.
    
    „Aber nein, Chérie. Du denkst doch nicht etwa, dass ich ihr ein Leid zugefügt hätte!“, beruhigte sie die verunsicherte Zuhörerin. „So etwas könnte ich meiner süßen Denise nie antun. Natürlich war ich in Rage, aber selbst in diesem schwierigen Augenblick vermochte ich meinen Zorn zu zügeln. Und doch – ich ergriff sie bei den Schultern und schüttelte sie wie wild. ‚Sag mir wer sie ist! Sag es mir, verdammt noch mal!‘, fuhr ich sie an. Doch dann ließ ich von ihr ab, stürzte die Treppen hinunter, riss die Haustür auf und stürmte auf die Straße. Ich wollte diese unbekannte Frau, die mir soviel Kummer bereitete, um jeden Preis finden. Ich wandte meinen Kopf nach links, ich wandte ihn nach rechts, ich ließ meinen Blick über die gegenüberliegende Straßenseite schweifen – doch keine Spur von ihr. Wahrscheinlich war sie in ihr Auto gestiegen und bereits verschwunden… Im Nachhinein denke ich, dass es gut war, so wie es sich zugetragen hat… Ich hätte dieser Frau in ...
    ... diesem unberechenbaren Zustand alles Mögliche angetan…“
    
    Plötzlich vernahm Babette, wie eine Träne an Madeleines Wange hinunter rann. Ihr angsterfüllter Ausdruck wich nun einer milden, mitleidvollen Miene und sie griff in ihre Handtasche und zauberte eine Packung Papiertaschentücher hervor. Mit ihren geschmeidigen Fingern öffnete sie behutsam den oberen Teil der durchsichtigen Folienverpackung, zog das zuoberst liegende Tuch heraus und überreichte es Madeleine.
    
    „Danke!“, schluchzte sie und wischte sich die Tränen von den Wangen. Danach ließ sie das nun zerknüllte Taschentusch auf die Tischdecke fallen und sog wieder an ihrem Strohhalm.
    
    „Es tut mir so leid, Madeleine, davon wusste ich nichts“, tröstete sie Babette und streichelte die zerzausten, brünetten Strähnen, die ihr ins Gesicht hingen - doch dann erfasste sie die Neugierde aufs Neue. „Doch später hast Du sie gefunden, nicht wahr?“
    
    „Ja, wie diese Fotos beweisen. Aber eigentlich war
    
    sie
    
    es, die
    
    mich
    
    fand. Eines Tages rief sie mich zu Hause an. Offensichtlich hatte sie mit Denises Hilfe meine Telefonnummer herausgefunden.“
    
    „
    
    Sie
    
    rief
    
    Dich
    
    an?“, fragte Babette erstaunt.
    
    „Ja! Sie versicherte mir ausdrücklich, dass sie nie die Absicht hatte, sich zwischen mir und Denise zu stellen – außerdem wollte sie mich unbedingt treffen. Nachdem ich mich zuerst dagegen sträubte, stimmte ich letzten Endes doch zu und wir verabredeten uns – hier, in diesem Café. Aber schon nach kurzer Zeit stellte sich ...
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