1. Elf und Einer Teil 02


    Datum: 22.10.2018, Kategorien: Schwule Autor: bymetajinx

    ... enttäuschst, bekommst du einen Käfig im Innenhof bei den anderen Hunden, und ernährst dich den Rest deines Lebens von Essensresten, um die du dich mit den Kötern prügeln darfst." sagte er sanft und mit einer einfühlsamen Stimme, die mir eisige Schauder über den Rücken laufen ließ. Seine Augen waren von so durchdringendem grün, dass sie beinahe künstlich wirkten, bohrend, scharf und undurchdringlich. Als er seine mächtige Hand hob um mir wieder durchs Haar zu streichen, schloss ich die Augen nervös, schluckte trocken, und konnte die Berührung nicht so recht genießen. Seine Worte hatten mich besorgt, denn einerseits verstand ich rein intellektuell was er mir androhte, emotional aber traute ich keinem Menschen zu, ein anderes menschliches Wesen so unmenschlich zu behandeln.
    
    "Auf deinen Platz, Elf. Für heute hattest du genug Aufregung. Morgen lernst du deinen Trainer kennen." raunte Alar mit zufriedener Stimme, gab mir einen sachten Klaps auf den Hinterkopf, und scheuchte mich damit in den kleinen Raum hinter der Gittertüre, die er hinter mir schloss und verriegelte.
    
    Ich fand sehr rasch heraus, dass die Decke meines neuen "Platzes" mit einer geschätzten Höhe von 1,50 Metern zu nieder war um aufrecht zu stehen, und mit stetigem Buckel herumzugehen stellte sich als äusserst schmerzhaft heraus. Der Boden war dafür mit einer einzigen großen Schaumstoffmatratze ausgelegt, und machte das Liegen in dem ungefähr fünf Quadratmeter großen Raum durchaus angenehm. Es gab kein ...
    ... Fenster, dafür aber zwei Heizkörper, die eine ungemein angenehme Wärme verbreiteten. Ich fühlte mich, als hätte ich seit Ewigkeiten keine Wärme mehr gespürt, und nutzte diesen kleinen Luxus um mich dicht an die Heizung nahe der Gittertüre zu rutschen, und mich dort einzurollen. Die Dunkelheit meines kleinen Reiches fühlte sich fast so tröstlich an wie die Hitze, die gegen meinen Rücken strahlte, und das gedämpfte, entfernte Murmeln der zwei Männer, die sich im Nebenraum unterhielten.
    
    Ich merkte nicht einmal, wie mir die Augen zufielen.
    
    ~~~ * ~~~
    
    Ein leises, durchdringendes Wimmern ließ mich schliesslich aus meinem tiefen Erschöpfungsschlaf erwachen. Zuerst wusste ich nicht warum ich aufgewacht war; ich fühlte mich wie erschlagen, mein Kopf pochte, meine Glieder schmerzten, meine Augen brannten, und ich versuchte auch einfach wieder zurück in meinen traumlosen Schlaf zu fallen. Mein Herz aber schlug so wild als sei ich aus einem Alptraum hochgeschreckt, und eine Gänsehaut kroch über meinen Rücken, während ich orientierungslos in das Zwielicht vor der Gittertüre lauschte.
    
    Stille für lange Momente, dann erneut dieses zittrige, gedämpft-durchdringende Aufwinseln. Ich schreckte mit rasendem Herzen hoch, kroch ein Stück näher zu der verzierten gusseisernen Türe, und warf einen vorsichtigen Blick hinaus in das schummrig beleuchtete Schlafzimmer.
    
    Was ich dort sah, raubte mir den Atem.
    
    Alar saß auf einem thronartigen Sofasessel, dessen Rücken- und Armlehnen aus fast ...
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