Eine heisse Messe (Teil 1)
Datum: 26.10.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: ichwillsehen
Ich war erst seit 8 Monaten in der Firma und hatte noch nicht einmal alle Mitarbeiter persönlich kennengelernt als ich zu meinem Chef gerufen wurde: \"Herr Schmidt, Sie fahren im Oktober zusammen mit Frau Müller aus dem Export zu einer Messe. Frau Müller wird Ansprechpartner für unsere ausländischen Kunden sein, Sie sind dafür verantwortlich, daß alle unsere Geräte angeschlossen sind und vorgeführt werden können. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an Frau Müller. Die ist zum dritten Mal auf dieser Messe und kennt sich bestens aus. Klären Sie die Termine, der LKW ist eine Woche unterwegs, ich will nicht Geräte per Luftfracht zur Messe schicken müssen.\"
Na toll, dachte ich so bei mir, ich kenne die Geräte kaum und habe jetzt den ganzen Mist am Hals. Frau Müller hatte ich höchstens einmal kurz gegrüsst. Sie war wohl in meinem Alter, so um die 30, wirkte aber erschreckend korrekt, wenn nicht sogar streng. Sie sprach fliessend englisch, französisch und italienisch und war nicht nur irgendeine Sachbearbeiterin sondern die Exportleiterin. Das waren ja nur die besten Aussichten für eine schöne Messe.
Irgendwie habe ich mit Hilfe von messeerfahrenen Kollegen dann doch alles hinbekommen und ich saß mit Frau Müller im Flieger. Wie erwartet, war Sie äußerst korrekt gekleidet, hochgeschlossene Bluse, schwarzes Kostüm, ziemlich unnahbar. Und das in dem Alter, dachte ich bei mir. Ich iess mir durch den Kopf gehen, was ich gerüchteweise sonst noch von den Kollegen über Frau ...
... Müller erfahren hatte: Kurz verheiratet gewesen, den Kerl zum Mond geschossen, wieder den Mädchennamen angenommen, momentan wohl ohne Freund, sehr zielstrebig, immer korrekt, sehr bestimmend, unnahbar, lacht nicht. Ich warf einen Blick nach links, Frau Müller lächelte mich an. Oder doch nicht? Ich blickte schnell nach rechts, war da irgendetwas, wo man drüber lächeln konnte? Da ich nichts sah, blickte ich irritiert wieder nach links, Frau Müller lächelte immer noch und meinte plötzlich: \"So, jetzt haben wir erst einmal 12 Tage Messe vor uns und können den Alltagstrott in der Firma hinter uns lassen. Die Messe bringen wir schon gemeinsam über die Bühne, machen Sie sich da keine Sorgen.\" Von dieser Ansprache etwas ermutigt, unterhielten wir uns dann erst einmal über verschiedenen Firmenangelegenheiten, danach wurde es dann etwas persönlicher. Ich erzählte, was ich vorher so gemacht hatte, Sie kramte ein paar Messeanekdoten aus und so verging die Zeit recht schnell und immer ungezwungener. Die Überraschung kam dann beim Abendessen: \"Wir sind doch gleich alt, sollen wir uns nicht Duzen? Ich bin die Sabine.\" Ich muß wohl sehr verdutzt geguckt haben, weil sie gleich darauf meinte: \"Also, wenn das nicht in Ordnung ist....\". \"Wieso nicht in Ordnung, ich heisse Bernd.\" beeilte ich mich die verlegene Stille zu durchbrechen, worauf wir etwas stillos mit Orangensaft anstiessen. \"Weisst Du, in der Firma habe ich so viele Neider in der Abteilung, aber sobald ich da raus bin, sehe ich ...