1. Eine heisse Messe (Teil 1)


    Datum: 26.10.2018, Kategorien: CMNF Autor: ichwillsehen

    ... alles wesentlich lockerer. Ich weiss sehr wohl, dass viele Kollegen mich für megaspießig halten. Aber das sind nur die, die mich nicht persönlich kennen. Und bei den anderen kann ich mich darauf verlassen, dass sie mir nicht in den Rücken fallen. Und jetzt will ich einfach eine erfolgreiche und lustige Messezeit haben.\" Vielleicht wird das doch noch eine interessante Messe....
    
    Wir kamen erst abends im Messehotel an, Sabine meinte: \"Werf Dir alte Klamotten über, in 10 Minuten im Foyer, wir müssen noch auf die Messe und nachsehen, ob alles OK ist. Eventuell müssen wir noch etwas putzen oder die Geräte saubermachen. Vielleicht kannst Du auch schon einmal die Geräte probelaufen lassen.\" Ich beeilte mich zwar, dachte aber im Traum nicht daran, dass Sabine nach exakt 10 Minuten tatsächlich im Foyer stehen würde (Frauen und umziehen...). Dass mit den alten Klamotten hatte sie offensichtlich ernst gemeint, die offensichtlich nicht gewollt modisch zerschlissene Jeans hatte schon bessere Tage gesehen und auch das unter einen schlichten Strickjacke sichtbare weite Sweatshirt entsprach so gar nicht der korrekten Frau Müller. Zum zweiten Mal an diesem Tag schien ich ziemlich verduzt geguckt zu haben, denn Sabine meinte direkt: \"Nun guck nicht so, ich ziehe nicht immer Kostüme an.\" Dann schob sie mich grinsend zu einem Taxi.
    
    Die böse Überraschung folgte dann auf der Messe: Unser kleiner, gerade einmal 9 mal 9 Meter grosse Messestand war zwar komplett aufgebaut, auch die Geräte ...
    ... standen schon an ihren Plätzen, aber alles war von einer ekelhaften, millimeterdicken grün-grauen Schmutzschicht überzogen. \"So eine Scheiße, um diese Uhrzeit bekommen wir doch keine Putzkolonne mehr. Da kommt\'s einem ja hoch. Welche Sau hat denn hier so eine Schweinerei veranstaltet.\" Sabine schimpfte wie ein Rohrspatz, ich stand erst einmal hilflos daneben und erlaubte mir, innerlich über ihre Ausdrucksweise zu schmunzeln. Dann schreckte ich hoch: \"Hier, geh zur Toilette und hol einen Eimer Wasser. Ich suche inzwischen in unserer Messekiste nach den Putzmitteln. Ich mach jetzt sauber.\" Das war dann wohl der zielstrebige Teil von Sabine, dachte ich, als ich die 20 Meter bis zu den nächsten Toilettenanlagen ging. Als ich zurück kam, hatte Sabine schon unglaubliches geleistet: Alle Geräte standen im Gang, die Rückwand war beiseite geklappt, dahinter stand eine Metallkiste offen, sie hatte sich die Strickjacke ausgezogen und hielt schon Putzmittel in der Hand. Das mit dem verdutzt gucken wurde langsam zur Gewohnheit bei mir. \"Mach den Mund zu\" kam von Sabine, \"hier\", ich bekam einen Lappen zugeworfen, \"mach die Geräte sauber, ich kümmere mich um den Stand. Und hol frisches Wasser, wenn es zu dreckig wird.\" Na, wenigstens konnte man nicht sagen, dass sie sich als Abteilungsleiterin zu fein zum Putzen war, also tat ich, was sie mir befohlen hatte.
    
    Als ich zum dritten Mal mit frischem Wasser um die Ecke bog, überraschte Sabine mich erneut. Sie stand auf Zehenspitzen, ...
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