1. Der Bote


    Datum: 01.11.2018, Kategorien: Schwule Autor: byshy_monk

    ... Küchendienst versetzt und übernehme auch Aufgaben draußen.
    
    Morgens stehe ich voller Erwartung auf, welche Aufgaben mir zugewiesen werden. Am liebsten würde ich zu den Fischern, da ich immer schon gerne am Wasser war. Im Kloster sind die wichtigsten Tugenden allerdings die Demut und der Gehorsam, so dass ich mich jeder Aufgabe stellen werde. Nach dem Frühstück ruft der Abt mich zu sich: »Benedikt und Daniel bleibt kommt bitte zu mir.« Von den jüngeren Mönchen, und auch von ihm werde ich normalerweise nur Ben gerufen, nur der Abt und einige der älteren nennen mit vollem Namen. Die anderen Brüder machen sich inzwischen auf den Weg zur Arbeit. »Benedikt, du wirst ab heute den Botendienst übernehmen. Daniel hat ihn jetzt seit über einem Jahr verrichtet und ich brauche ihn bei den Fischern. Deshalb wirst du Daniel in dieser Woche begleiten, ab der nächsten Woche bist du der Bote.« Ich nicke und stimme zu.
    
    Es ist zwar nicht meine Wunschaufgabe, aber dafür ist Daniel einer meiner Lieblingsbrüder. Natürlich soll es das nicht geben, aber ich mag ihn eigentlich trotzdem am liebsten. Er ist vor zwei Jahren ins Kloster gekommen und hat recht bald nach der Eingewöhnung den Botendienst übernommen. Wie ich war er knapp 19 als er kam, jetzt ist er 21. Er steht in seiner Kutte neben mir, hat eine Dreitagebart und kurze Haare. »Na dann wollen wir uns mal auf den Weg machen«, sagt Daniel und tritt in den Hof hinaus. »Kennst du die Route schon?« - »Nein, bisher war ich immer hier im ...
    ... Haupthaus.« - »Na gut, dann lauf mir einfach hinterher. Mal sehen, ob du mitkommst.« Daniel grinst und läuft los.
    
    Heute haben wir nicht sehr viele Botschaften zu überbringen und so kann ich die Route kennenlernen. Daniel läuft zügig, aber nicht übertrieben schnell. Ich merke zwar, dass er besser in Form ist, aber komme ganz gut mit. Der Tag verläuft unspektakulär und wir schaffen die Route insgesamt 3x. Wir müssen keine Zusatzaufgaben an den Stationen übernehmen und für die Fischer haben wir überhaupt keine Nachrichten, was laut Daniel eher selten ist. Trotzdem bin ich abends erschöpft und sinke schnell in einen tiefen Schlaf. Ich merke nicht einmal mehr, dass mein neuer Zimmergenosse Johannes ins Zimmer kommt, so tief schlafe ich bereits.
    
    Am nächsten Tag ist mehr zu tun. Eigentlich gibt es keine Station, an der wir nicht Nachrichten für eine der nächsten Stationen mitnehmen, außer den Fischern, die heute wieder keine Nachrichten haben. Dafür sollen wir heute zwei Säcke Saatgut vom Feld am Unterlauf zum Feld am Oberlauf mitnehmen. Die Säcke waren falsch zugeteilt und sind jetzt am einen Feld zu viel, am anderen zu wenig. Die Strecke ist die insgesamt längste Teilstrecke, weil wir ja zuerst am Haupthaus vorbei müssen. Daniel ist sichtlich froh, dass wir in dieser Woche zu zweit unterwegs sind. Als alleiniger Bote hätte er (oder eben dann ich in einer Woche) die Säcke nacheinander transportieren müssen. So können wir jeder einen tragen. Wir machen uns auf den Weg. Jetzt, im ...
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