Vorzimmergeschichte
Datum: 03.11.2018,
Kategorien:
Fetisch
Autor: bynachtaktiv
... ein Grinsen nicht verkneifen. 'Die Doris', dachte Silvia. 'Irgendwann bricht ihr fein konstruiertes Kartenhaus zusammen. Und dann will ich garantiert nicht in der Nähe sein'.
"Hättest mal besser das letzte Seminar über Zeitmanagement nicht geschwänzt", stichelte Silvia.
"Grau ist alle Theorie", philosophierte Doris und verdrehte die Augen.
Das Telefon läutete und Silvia streckte den Arm aus.
"Tabletten?", flüsterte Doris, und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihre Schläfe.
"Vorzimmer Doktor Volkert. Was kann ich für sie tun?"
Gleichzeitig zeigte sie mit der Hand auf die unterste Schublade und nickt dabei.
"Die Q2 Zahlen? Aber gerne. Überhaupt kein Problem. Ja. Ich kümmere mich darum. Ja. Dankeschön. Ihnen auch."
Doris hatte inzwischen das Schächtelchen mit den Tabletten gefunden. Und sie war gerade dabei, in das Kuvert zu schauen, das Silvia inzwischen völlig vergessen hatte. Schnell nahm Silvia ihrer Freundin das Kuvert ab, bevor die einen Blick riskieren konnte.
"Geheimnisse?", säuselte Doris anzüglich.
"Natürlich. Hast du etwa keine?"
Kopfschüttelnd, aber mit einem breiten Grinsen, schaute Silvia ihrer Freundin hinterher. Dann steckte sie den Umschlag in ihre Handtasche.
*
Der Samstag war für Silvia eigentlich ein weiterer Arbeitstag. Sie stand früh auf, fuhr zum Markt, danach in den Supermarkt. Zu Hause räumte sie ihre Einkäufe ein, hing die Wäsche der ersten Maschine auf und startete eine zweite. Danach telefonierte sie mit ihrer ...
... Mutter und kündigte ihr Kommen an. Mit frischen Semmeln und den Tageszeitungen der letzten Woche stieg sie in ihren Wagen. Wie jeden Samstag freute sie sich auf ein nettes kleines Frühstück mit Mama.
Für den Abend hatte sich Silvia nichts vorgenommen. Nach einer entspannenden Dusche zog sie Kuschelleggins, Kuschelsocken und ihr liebstes Kuschelshirt an. Mit Buch und Telefon ließ sie sich auf dem Sofa nieder und zog die Beine unter sich. Ihr Blick fiel auf das Kuvert, das sie achtlos auf den Couchtisch gelegt hatte.
'Wer kommt nur auf so eine Idee', überlegte Silvia, während sie den Inhalt neben sich ausbreitete. In dem Moment, als sie die Verpackung in die Hand nehmen wollte, klingelte es an der Tür. Und es klopfte jemand ans Holz. 'Lydia', dachte Silvia. Schnell stopfte sie alles zurück in das Kuvert. Dann ging sie zur Tür und starrte in Lydias verheultet Gesicht.
"Ich bring ihn um", krächzte Lydia mit heiserer Stimme. "Diesmal kommt er mir nicht so davon!"
"Aber ja doch." Silvia atmete tief durch. 'Das wird eine lange Nacht', dachte sie und dirigierte ihre Nachbarin ins Wohnzimmer. "Dann erzähl mal. Was hat er denn diesmal wieder angestellt?"
Stunden später, nach zwei Flaschen Wein, ein paar Likörchen, und der Erkenntnis, daß alle (Ehe)Männer Schweine sind, ließ sich Lydia zur Tür bringen. Immerhin versprach sie hoch und heilig, ihren Mann am Leben zu lassen. Vorerst jedenfalls.
Im Bett liegend, dachte Silvia noch einen kurzen Moment an die Dinge, die der ...