1. Nicht gut Genug 03


    Datum: 12.11.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byMaxXimilianW

    ... sein Blick ist eine Mischung aus professioneller Distanz und Überraschung, als er mich bemerkt. Dann entfernt er sich schnell, lässt die Tür jedoch angelehnt.
    
    Ich klopfe leise an und schiebe die Tür auf. Durch den Flur sehe ich in das Zimmer, wo auf einem Tisch gedeckt ist. Das Zimmer ist auffallend warm und nur von einer Unzahl Kerzen erleuchtet.
    
    Dann tritt sie ins Zimmer, während ich noch immer abwartend in der Tür stehe.
    
    „Oh. Marc. Komm herein", fordert sie mich auf. Obwohl sie nicht wissen konnte, dass ich bereits da bin, scheint sie vollkommen Herrin der Lage. Sie dreht sich zu mir um, erwartet mich mitten im Zimmer. Ich schließe die Tür und gehe langsam auf sie zu. Sie trägt ein knöchellanges schwarzes Kleid, das jedoch bis zur Hüfte geschlitzt ist. Über die freien Schultern hat sie ein Tuch geschlungen, die sie über ihrem Dekolleté mit einem simplen Edelstahlring verknotet hat. Allerdings ist sie barfuß, was ich gerade noch bemerke, als sie mit eleganten Schritten auf mich zu kommt.
    
    „Willkommen. Ich glaube ich bin dir ein paar Erklärungen schuldig."
    
    Als mir einen kurzen Kuss auf die Wange haucht, bemerke ich, dass ich die ganze Zeit die Luft angehalten habe und japse kurz wie ein Welpe.
    
    „Bitte verzeih, dass ich heute Morgen schon weg musste. Ich hatte Termine, die keinen Aufschub dulden."
    
    Ich war erleichtert, zumindest war nicht ich der Grund. Ansonsten: Danke für keine Information.
    
    „Und der Anruf in meinem Büro? Werde ich ...
    ... ausspioniert?"
    
    „Ich habe den Portier überreden müssen, anzurufen und mir dann den Hörer zu überlassen. Er hat weder verraten was noch wo du arbeitest."
    
    Seltsam, obwohl ich erleichtert war, dass sie mir nicht nachspioniert hatte, war die Nähe der letzten Nacht doch einer unangenehmen Distanz gewichen.
    
    „Was tun wir dann hier, Yvonne Sévère?", schließlich war das weder eine Erklärung noch eine Antwort.
    
    „Das, Marc Schmitt, wird sich zeigen." Dabei war sie um mich herum geschlichen, wie eine Katze und hatte sich wie ein Hauch an mir gerieben, so dass ich schon wieder eine Gänsehaut bekam.
    
    „Zunächst bin ich enttäuscht."
    
    ‚???' Ich wusste nicht, was sie meint.
    
    „Etwas mehr Eleganz hatte ich schon erwartet. Stattdessen erscheinst Du hier nur in Jeans und im Hemd. Anzug wäre ja wohl das Mindeste gewesen."
    
    „Was hast Du erwartet? Ich wache verlassen auf, mit einer flüchtigen Nachricht auf dem Nachttisch, dann bekomme ich einen Termin -- keine Einladung -- einen Termin und überhaupt, was spielst du hier?"
    
    So, jetzt ist es heraus. Es war zwar anders geplant, aber was soll's.
    
    „Ich spiele nicht! Niemals! Hast Du mich verstanden?" Dabei hat sie mich am Kinn ergriffen und ihr Blick bohrt sich schmerzhaft in meine Augen. Langsam nicke ich, unfähig zu antworten.
    
    „Gut", stellt sie fest. „Dann bleibt die Frage, was wir hier tun."
    
    Mein Herz hämmert in meiner Brust und ich weiß nicht, wie mir geschieht. Ich bin hypnotisiert und die Erinnerung an letzte Nacht vernebelt mein Denken. Ich ...
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