Erinnerungen 02
Datum: 15.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... drohte ihn ertrinken zu lassen, einsam, ohne jemanden, der seinen Hilferuf hörte.
Im scheinbar letzten Moment schien sie ihn endlich zu hören, endlich spürte er wieder ihren Mund auf seinem. Der Engel hatte ihn erhört und rettete ihn, verschaffte ihm das scheinbar höchste Gefühl dieser Erde. Warum wusste er nicht, doch seine Lippen öffneten sich diesmal wie von selbst, völlig synchron mit Aileens. Ihre Zungenspitzen trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde, zuckten beinahe verschreckt wieder zurück.
Einen Moment verharrten sie an ihrer natürlichen Position, dann machten sie sich erneut auf den Weg, diesmal etwas mutiger als zuvor. Wieder trafen sich ihre Zungenspitzen, verharrten kurz in einer kaum spürbaren Berührung und zogen sich wieder zurück. Es war, als würde er in ein dunkles Meer eintauchen, ohne eine Möglichkeit zu wissen, was sich unter der Oberfläche befand.
Mit jedem Mal traute er sich ein wenig weiter, er fühlte sich immer sicherer. Er wusste, dass Aileen genauso unsicher war wie er selbst, sie wusste ebenso wenig wie er, wohin sich ihr Spiel entwickeln würde. Für den Moment war er jedoch vollkommen zufrieden, er hatte die Liebe seines Lebens gefunden. Im Grunde genommen hatte er eben erst erfahren, was Liebe eigentlich bedeutete, genau dies genoss er nun.
Wieder trafen sich ihre Zungen, wieder um ein vielfaches mutiger. Statt nun nach der ersten Berührung sofort wieder zurückzuschnellen, erkundeten sie nun vorsichtig den anderen. Behutsam ...
... umkreisten sie sich leicht, zwei Tieren gleich, die sich gegenseitig beschnuppern. Wieder schöpften sie weiteren Mut, trauten sich nun den anderen zu ertasten.
Es war unglaublich, sie nicht nur spüren, sondern auch schmecken zu können, wie sollte er sich jemals wieder davon trennen können? Sie umschlangen sich gegenseitig, hielten den anderen fest, damit er nicht entfliehen konnte. Schließlich verharrten sie, in einer Pose der kompletten Vereinigung. Niemand würde sie mehr trennen können, ab jetzt waren sie nicht mehr nur ein Junge und ein Mädchen, die nichts anderes außer ihren Schulstoff kannten. Von nun an kannten sie etwas viel Wertvolleres: Die Liebe eines anderen Menschen.
Nach wie vor hielt er sie in seinen Armen, nun drückte er sie bewusst noch ein wenig fester an sich. Ihr Kuss blieb nach wie vor bestehen, es war zu schön, um ihn einfach zu beenden. Er spürte ihre weiche Brust an seiner, beinahe hätte er ihren Pulsschlag hören können, so schickte er mit jedem Mal eine Welle der Erfüllung durch seinen Körper.
Sie atmeten in einem genau abgestimmten Wechsel, wenn sich sein Brustkorb hob, senkte sich ihrer. Wäre es anders gewesen, sie hätten ein wenig ihrer Nähe aufgeben müssen, doch sie befanden sich komplett im Einklang. Sie bewegte sich ein wenig, sodass sie nun ein wenig ungünstig auf seinem Arm lag. Langsam breitete sich darin ein taubes Gefühl aus, was ihn unweigerlich zwang, ihren Kuss und die Umarmung für einen Moment aufzugeben, um seinen Arm zu ...