1. Erinnerungen 02


    Datum: 15.11.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... Fluss der Zeit trieben sie nun auf der Welle der Unendlichkeit zu einem unbekannten Ziel. Nur eins war sicher: Sie würden dort gemeinsam ankommen, ihr Ziel war dort wo seines war.
    
    *****
    
    „Ist es nicht seltsam, dass wir heute noch niemandem begegnet sind?"
    
    Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken, dennoch war sie voller Wärme und bereitete ihr ein wohliges Gefühl im Bauch. Es war lange her, dass sie jemand begleitete hatte, der etwas für sie empfand, sie nicht nur ausnutzte oder eben eine reine Zweckbekanntschaft führte. Es war ungewohnt, aber schön, sie durfte sich nur nicht zu sehr ablenken lassen.
    
    „Deine Begleitung reicht mir...", antwortete sie, wohl wissend, dass dies keine echte Antwort auf seine Frage war.
    
    Seine Reaktion bestand aus einem Lächeln, welches sie nicht ganz einordnen konnte. Es drückte seine Zuneigung aus, jedoch hatte es einen seltsamen Unterton, die Mundwinkel waren kaum merklich zu wenig angehoben.
    
    „Das weiß ich mehr zu schätzen, als du glaubst, es ändert aber nichts daran, dass es hier ungewöhnlich leer ist. Ich bin lange genug umhergereist, um durch so etwas wenigstens vorsichtig zu werden. Vielleicht ist es übertrieben, aber mein Gefühl hat mich bisher bei solchen Gelegenheiten selten im Stich gelassen."
    
    „Was sagt dir dein Gefühl denn?", fragte sie ebenfalls lächelnd.
    
    Es war viel zu schön, ungezwungen in seiner Nähe sein zu dürfen, es durfte nicht einfach so enden. „Als erstes sagt es mir, ich liebe dich."
    
    Sein Lächeln war ...
    ... entwaffnend, immer wieder schien sie von ihm angezogen zu werden, sodass sie sich zu fragen begann, ob er nicht ein wenig seiner magischen Fähigkeiten eingesetzt hatte, es schien einfach unwirklich.
    
    „Kann es sein, dass es das erste Mal ist, dass du mir dies sagst? Ich dich auch..."
    
    Ihre linke Hand begann seine zu suchen, umklammerte sie schließlich, als sie sie gefunden hatte. Er versuchte sich ihrem Griff zu entziehen, was sie jedoch nur dazu veranlasste, kräftiger zuzugreifen. Ein kurzes, stoßartiges Lachen entfuhr ihm, dann sah er ihr tief in die Augen. Sein Blick durchbohrte sie und zog sie in die weite Ebene seiner glänzenden Augen. Sie fühlte sich beinahe verloren, so endlos schien sie zu sein, doch er hielt sie fest und erfüllte sie mit Geborgenheit.
    
    „Nein, wenn auch nicht in Worten. Sie drücken viel zu wenig aus und man braucht viel zu lange um sie zu formulieren, nur um am Ende wieder mit dem Risiko behaftet zu sein, dass sie nicht so ankommen, wie sie gemeint waren. Ein kurzes Zucken mit dem Mundwinkel, ein verhaltenes Zwinkern oder ein schüchterner Blick sagen mehr als tausend Worte dies jemals könnten."
    
    Zum Beweis blieb er stehen und gab ihr einen Kuss. Wieder drängte sie nach mehr, doch er entzog sich ihr wieder und setzte seinen Weg fort.
    
    „Ich glaube, ich weiß was du meinst."
    
    Sie ließ eine kurze Pause, immer noch hielt sie seine Hand krampfhaft fest.
    
    „Kann ich dich etwas fragen?"
    
    Ihre Stimme war ein wenig leiser geworden, egal wie sehr sie ...
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