Erinnerungen 02
Datum: 15.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... hat grad' angefangen zu regnen, ich würd' sagen ein oder zwei Stunden. Wie'n Magier sah mir der alte aber nich' aus. Hat für mich 'nen bürgerlichen Eindruck gemacht."
„Danke, Warren. Ich mache mich dann jetzt besser auf den Weg ins Dorf."
Er steuerte geradewegs auf die Tür des Bauernhauses zu und wollte seine Ankündigung in die Tat umsetzten, aber Warren hielt ihn fest.
„Was willst'e denn von dem alten Mann? Ihn umbringen, oder was? Dann komm' ich mal besser mit, nich', dass du noch irgendwelchen Unsinn machst."
„Ich glaube, das ist keine gute Idee. Ihr könntet sterben!"
Ein Bauer, der den Kampf beinahe sucht? Er hatte ihm von einem Magier erzählt und diesem Mann fiel nichts Anderes ein, als ihn dabei zu begleiten, diesen zu töten? Warren war kein Bauer, soviel stand fest. Vielleicht gehörte ihm jetzt der Hof, aber so reagierte niemand, der bei klarem Verstand war darauf, dass er sterben könnte. Es wäre vielleicht noch erklärbar gewesen, würde Warren blindlings in das Dorf rennen wollen, aber er blieb viel zu ruhig, als dass es in irgendeiner Form normal war.
Es könnte noch schwierig werden, schließlich hatte er vor gehabt, selbst Magie einzusetzen. Wenn Warren dabei in Sichtweite war, konnte das seinen Tod bedeuten, irgendwie hatte er das Gefühl, dass Warren nicht zum ersten Mal auf die Jagd nach einem Magier ging. Es war die einzige halbwegs plausible Erklärung, die ihm für Warrens Verhalten einfiel. Er schien einen ausgeprägten Hass auf Magier aller Art ...
... zu haben, zeigte diesen jedoch nicht, sondern tötete sie kaltherzig. Es könnte jedoch diesmal böse enden, er hatte ihm nicht erzählt, dass Raqashs Begleiter wahrscheinlich eine Illusion des Dämons war, um sich zu tarnen.
Warren war kurz in einem Hinterzimmer verschwunden und kam nun mit einem mächtigen Zweihandschwert in den Händen wieder zurück. So etwas besaß kein Bauer. Zu seiner Verwunderung schien es auch außerordentlich gut gepflegt, wenngleich man die eine oder andere Scharte an der Schneide erkennen konnte.
„Los geht's."
Mit schweren Schritten ging er an ihm vorbei durch die Eingangstür, als hätte er in seinem Leben noch nie etwas anderes getan.
Ein paar schnelle Schritte genügten, um zu Warren aufzuschließen, sodass er nun neben ihm lief.
„Wer in aller Welt seid Ihr? Jedenfalls kein Bauer."
Vielleicht war es unklug, ihn damit zu konfrontieren, aber wenn schon jemand an seiner Seite kämpfte, war es hilfreich zu wissen, wer dieser jemand überhaupt war. Besonders, wenn man den Verdacht hatte, dass dieser jemand nicht nur den Tod der Feinde, sondern auch seinen eigenen verursachen könnte.
„Und wer bestellt dann die Felder, wenn nicht ein Bauer?"
Er spielte mit ihm, aber in den wenigen Minuten, bis sie das Dorf erreichten, musste doch etwas zu machen sein.
Bevor er jedoch weiter nachhaken konnte, formten sich Warrens Mundwinkel zu einem breiten Lächeln.
„Na gut, hast recht. Bin vor 'n paar Jahren aus der Armee ausgetreten. Hab meine Dienstzeit ...