1. Erinnerungen 02


    Datum: 15.11.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... und mit ausgestreckter Hand auf ihn zuging.
    
    „Ich bin Warren, was verschlägt dich in diese einsame Gegend?"
    
    „Quinn", stellte er sich einsilbig vor und reichte Warren ebenfalls die Hand, die dieser mit festem Griff schüttelte.
    
    „Wie ich hier herkomme ist eine lange Geschichte..."
    
    „Nun ja, alles kann man kurz machen, oder? Aber jeder hat seine Geheimnisse, ich versteh' schon, wenn du nich' jedem Fremden deine Herkunft verrätst. Ich wüsst' trotzdem gern, was du in meinem Haus machst."
    
    Warrens Stimme war kräftig, obgleich sein wettergegerbtes Gesicht verriet, dass er den Großteil des Tages der Sonne ausgesetzt war. Vom Auftreten her, hätte er dem typischen Bauer nur noch näher kommen können, wenn er etwas weniger muskulös wäre.
    
    „Ich vermute, dass sich ein mächtiger Magier auf den Weg nach Arensfurt gemacht hat, der eventuell vorhat, fast die gesamte Dorfgemeinschaft in das nächste Leben zu führen... Habt ihr einen einzelnen, vermutlich etwas gebrechlich aussehenden Mann die Straße langkommen sehen?"
    
    So wertvoll es war, vielleicht ein paar Informationen zu bekommen, so musste er doch aufpassen, was er Warren erzählte. Mit seiner Aussage hatte er sich schon weit aus dem Fenster gelehnt, viele Menschen reagierten bereits misstrauisch, wenn man überhaupt nur einen Magier, egal welcher Sorte, erwähnte. Mal davon abgesehen, dass er Warren gerade eröffnet hatte, der Großteil des Dorfes könnte sterben oder bereits gestorben sein.
    
    „Hm, lass mich 'nen Moment ...
    ... überlegen..."
    
    Warren war zum Glück keiner von dieser Sorte, aber irgendetwas war an diesem Mann merkwürdig. Wo war seine Familie, warum schien er so unbekümmert, obwohl er geradezu nichts mehr zu besitzen schien?
    
    „Ach, bevor ich's vergesse: Du fragst dich wahrscheinlich, warum ich mit Dieben so unbekümmert umgehe, oder?"
    
    Konnte der Mann Gedanken lesen? Eigentlich hatte er immer gedacht, dass man ihm nicht so einfach ansehen konnte, was er dachte, wie dies gerade geschehen war. Vielleicht war es aber auch einfach nur Zufall. Langsam wurde er ein wenig paranoid. Er nickte schließlich als Antwort auf Warrens Frage.
    
    „Sag'n wir, ich bin dran gewöhnt. Wenn meine Familie mit mir tagsüber auf dem Feld arbeitet oder so wie heute mit dem Karren in der Stadt ist, lass'n wir normalerweise nix im Haus zurück. Wenn ich einen erwisch', steht der dann normalerweise mit leeren Händen da und bekommt eins mit der Mistgabel übergebraten."
    
    Der Mann schien wirklich seine Gedanken zu lesen wie ein offenes Buch, obwohl er wahrscheinlich noch nicht einmal lesen konnte. Wie selbstverständlich hatte er auch die Zweifel über den Verbleib seiner Familie ausgeräumt, mittlerweile waren das seiner Erfahrung nach ein bisschen zu viele Zufälle.
    
    „Un' wegen dem alten Mann:", fuhr Warren unbekümmert fort,
    
    „N' einziger kam hier heut' noch nich' vorbei. Aber einer, der auf die Beschreibung passen könnte, mit 'nem Jüngeren, wahrscheinlich sein Sohn oder so."
    
    „Wie lange ist das etwa her?"
    
    „Hm, 's ...
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