1. Totem


    Datum: 18.11.2018, Kategorien: Fetisch Autor: bylailah88

    ... sie mich wissen.
    
    Hinzu kam, dass ich schon früh den Stempel ›Streberin‹ aufgedrückt bekam. Ich selbst hielt mich nicht für eine. Mir flog der Unterrichtsstoff zu. Meine Noten waren entsprechend. Schon damals erschien mir nichts zu hoch zu hängen.
    
    Des Weiteren war ich dafür berüchtigt, recht schlagfertig zu sein, kontra geben zu können und einen doppelbödigen und bisweilen sarkastischen Humor zu besitzen.
    
    Gelegenheit dazu, mir dieses und anderes vorzuhalten, gab es insbesondere nach Schulschluss in der Nachhilfe-AG, in der ich mich engagierte und so manchem Mädchenschwarm auf die Sprünge half.
    
    Ich sah mich über den Dingen stehen, dennoch hinterließ es Spuren in mir.
    
    Die Zukunft der ›blöden Zicke‹ schien aus ihrer Sicht bereits vorherbestimmt und verhieß nichts Gutes. Wegen meiner ›herabschauenden‹ und ›spröden‹ Art, würde ich wohl nie einen Kerl abbekommen und wie ›ihr Alter‹ als Pauker enden -- mein Vater war auf einer anderen Schule als Lehrer tätig und hatte den Ruf ein ›knallhartes Arschloch‹ zu sein.
    
    Er war ein korrekter Mensch, kein Arschloch. Er war stets fair, hasste allerdings ›halbe Sachen‹.
    
    Ich habe als seine Tochter nie unter seiner beharrlichen, unnachgiebigen und dennoch liebevollen Sorge um meine Zukunft gelitten und bin ihm unendlich dankbar. Ich denke gerne an meinen Vater zurück.
    
    Aussehen, Intelligenz und Charme, hat sie den Genen ihres Vaters zu verdanken, und wie es mit diesem Mädchen enden würde, schien vielen klar: Die bleibt ...
    ... allein -- zumindest ohne ›Mann‹.
    
    Ich wirkte als heranwachsendes, pubertierendes Mädchen auf Jungen zurückhaltend kühl und galt daher als prüde. Und nicht wenige munkelten, ich wäre vielleicht lesbisch, wogegen ich mich entschieden wehrte.
    
    Wie es insgesamt um mich stand, signalisierte der höhnische Spruch einer meiner Mitschüler ›Wer hat schon Lust auf Spargelstechen‹, und er bestätigte mir, wie Mann mich sah und einschätzte -- und es gab auch Mädchen, die mich mit Argwohn betrachteten.
    
    Zwar ein aufgewecktes, neugieriges und lebensfrohes Mädchen, war ich jedoch zu jener Zeit mit dem Zustand meines Körpers selbst sehr unglücklich. Er war in der Tat fragwürdig. Ich betrachtete mich oft nackt vor dem Spiegel, verglich mich mit Mädchen aus meiner Klasse oder aus dem Volleyballverein, die schon ›viel weiter waren‹ als ich. Was ich sah und man über mich sagte, war nicht grundlos. Ich sah nicht wie ein Mädchen aus, und wenn sich -- neben meiner Regel, die ich schon lange hatte -- zukünftig nichts bei mir körperlich weiter entwickeln sollte, würde ich auch am Ende nicht wie eine Frau aussehen.
    
    Ich hatte genügend Selbstvertrauen, aber das unausgewogene und uneindeutige Ergebnis meiner körperlichen Entwicklung nagte in mir.
    
    Lediglich in der Damen-Volleyballmannschaft machte ich eine gute Figur. Auch dort war ich ehrgeizig, forderte mir und meinen Mitspielerinnen einiges ab und spielte ab und an nach unserem Training im Team der älteren Jungs. Sie sahen mich oft begeistert an, ...
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