Ich bin nicht Mary
Datum: 28.03.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: lucy
... so versunken in seine Gedanken dass er nicht hört, wie die Wohnungstüre aufgeht. Ebenso wenig hört er das Geräusch nackter Füsse auf dem Holzboden, nicht einmal das leise Knarren der Schlafzimmertür.
Er nimmt Marianthi erst wahr, als sie im trüben Licht der Strassenlampe, welche durch das Fenster ins Zimmer fällt, neben dem Bett stehen bleibt. Bevor er etwas sagen kann, und das ist vielleicht ganz gut so, denn er hätte wohl nichts wirklich Gescheites oder Passendes gewusst zu sagen in diesem Moment, so überrascht ist er, bevor er also etwas Unpassendes sagen kann ist sie bereits unter die Decke geschlüpft, ohne Hose oder Pullover auszuziehen und hat ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen gelegt.
"Halte mich, Finn. Halte mich so fest du kannst".
Für eine lange Zeit liegen sie nur so da. Marianthi zittert immer noch, aber diesmal nur wegen der Kälte. Finn ist klug genug, nichts zu sagen und keine Fragen zu stellen. Er ist einfach glücklich, noch eine Chance zu haben. Das ist alles was jetzt zählt, alles andere können sie morgen besprechen, oder wann immer Marianthi dazu bereit ist.
Als Marianthi endlich etwas sagt, kann er sie kaum hören, so leise ist ihre Stimme. "Ich weiss nicht, was ich wegen Mary tun kann. Ich weiss nur, dass ich deine Hilfe brauche". Sie hält inne, küsst ihn zärtlich auf den Mund. "Und ich weiss, dass ich dich liebe".
"Ich liebe dich auch, Marianthi. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt".
Er sieht sie im Dämmerlicht lächeln. "Ich weiss, aber es ist schön, es von dir zu hören". Dann schläft sie ein, in den Armen des Mannes den sie liebt und der sie liebt, und im Wissen, dass sie soeben den ersten, wichtigsten Schritt weg von Mary getan hat.
ENDE
Anmerkung: Nein, es gibt keine Fortsetzung zu dieser Geschichte und es wird auch nie eine geben. Danke für das Verständnis.