Succubus I T09.3
Datum: 29.12.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byHunterxxl
... Schnitten entstellt, die meisten davon, befanden sich auf der rechten Gesichtshälfte.
Er hatte den Angreifer weder gesehen noch gehört, bis ihm jemand von hinten ein Messer an die Gurgel setzte. Wortlos hatte der Fremde die Schneide brutal in Pauls Hals gestoßen, die Klinge im Fleisch noch einmal gedreht und dann mit einem schnellen Ruck das Messer von links nach rechts geführt. Der Schnitt war sehr tief; die Klinge hatte die Hauptschlagader, die Speiseröhre und sogar die Luftröhre durchtrennt.
Nachdem Pauls Körper auf den Boden klatschte, klaffte seine Halswunde soweit auf, dass man in ihr sogar die weißen Knochen der Wirbelsäule erkennen konnte. Der Mörder trat dem toten Paul noch zwei Mal ins Gesicht, brach ihm den Kiefer und zerfetzte die Nervenbahnen auf der rechten Gesichtshälfte. Dann war der Angreifer auch wieder fort. Auf das Diebesgut hatte es der Fremde nicht abgesehen. Ohne es auch nur eines Blickes zu würdigen, verschwand er einfach.
Paul starb ebenso brutal wie er gelebt hatte. Alle Muskeln unterhalb seines Kiefers waren durchtrennt worden.
Die halbe Nacht lag der Leichnam neben dem längst erloschenen Feuer und schon begannen sich die ersten Tiere für den Kadaver zu interessieren. Der verführerische kalte Duft des noch frischen Fleisches lockte sie an. Noch zögerlich begutachteten sie den Leichnam aus der Ferne, doch schon bald, wenn sie ihre natürliche Scheu vor dem Unbekannten verloren, würden sie sich über ihn hermachen.
Doch plötzlich begann ...
... wie aus dem Nichts neben Paul die Luft leise zu knistern. Die Tiere, um ihre Beute betrogen, flohen als wären sie nie da gewesen. Dem Knistern folgte ein violetter Lichtpunkt. Feine strahlen schossen aus diesem und bildeten schon nach kurzer Zeit ein feines Gitternetz, welches sich symmetrisch anordnete und ein Rechteck bildete. Die Ausmaße des Netzes sahen einer Tür nicht unähnlich.
Das violette Leuchten des Gitternetzes fing an zu pulsieren und man konnte Stimmen hören...
Eine Frauenstimme fragte: „Wisst ihr eigentlich wie Blitze entstehen? „JA... AA", antwortete eine ziemlich abgehackt klingende Männerstimme und „Ja", antwortete ein zweiter Mann, der merkwürdiger Weise dieselbe Stimmlage hatte wie der erste„ doch die zweite Stimme klang fließender. „Eben nicht", sagte die Frauenstimme und lachte dabei, „Blitze entstehen, wenn Gott von seinen Engelchen ein paar geile Nacktfotos macht."
Ein Mann stolperte durch das Gitternetz, und wäre beinahe auf Pauls toten Körper gefallen. Doch er fing sein Stolpern kurz vorher ab und blieb einige Minuten reglos neben Paul stehen. Der Fremde trug eine Robe wie ein Mönch und sein Gesicht verbarg er unter einer Kapuze. Der Mann war gut ein Meter achtzig groß und in seiner rechten Hand trug er einen langen Holzstab, der ihn bestimmt um einen weiteren Meter überragte. Seine Füße steckten in schweren, schwarzen, geschnürten Stiefeln, die genauso, wie der große Rucksack, den der Mann auf seinem Rücken trug, nicht in diese Zeit zu passen ...