1. Niemals Teil 6 (Roman)


    Datum: 05.01.2019, Kategorien: Reif Autor: KleinUndDick

    Verirrungen und Verwirrungen
    
    Neid. Ich und Neid... Den habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gespürt!
    
    Aber ich war neidisch! So unendlich neidisch. HIMMEL HILF!
    
    Das Erste, was diese Leute gebaut hatten, war ein Dorfpranger gewesen! Alter Verwalter! Wie lange habe ich da schon nicht mehr drinnen gesteckt?
    
    Das Zweite was diese Menschen gebaut haben, war ein frei stehendes Andreaskreuz!
    
    Ich musste schwer schlucken! `Ich will auch!´
    
    Mein Tiger fing meinen Gedanken auf und lachte schallend. Er drückte mich an sich und statt mit mir zu sprechen, ließ er mich seine Gedanken wissen: `Du bist Göttin, Daria und Vorbild!´
    
    Als wenn ich das nicht selbst gewusst hätte...
    
    Ich sperrte Michael kategorisch wieder aus meinem Kopf aus und während er mir den ganzen Rest zeigte, wurde mein Neid immer größer.
    
    Was mir bei dem ganzen Rundgang zu Bewusstsein kam war: ich war Sklavin! Die Sklavin meiner Muschi, meine eigenen Geilheit!
    
    Schämen? Wofür sollte ich mich schämen? Dafür, dass ich die Wahrheit sage? Niemals!
    
    Sexualität ist doch nicht Schlimmes oder Verbotenes. Hat nicht schon mein Bruder für die Liebe plädiert? Ist liebe nicht auch Leidenschaft und Lust? Alles fängt mit einem „L“ an.
    
    Wenn ihr erst gelernt habt, dass man jeden lieben kann, den man will...
    
    Ich liebe die Leidenschaft. Ich liebe das Leben. Nur nicht mein Leben!
    
    Vorbildfunktion... würg. Ich wäre viel lieber eine Liebesdame...
    
    Tagelang beschäftigte mich dieses Thema und wenn jemand ...
    ... etwas von mir wollte, fiel es mir schwer, mich auf denjenigen zu Konzentrieren.
    
    Sogar der „Neue“, war mir einerlei.
    
    Was ich tat, war üben. Ich übte mich darin, meine Macht zu verstecken. Was ich dann immer und immer wieder an Achim ausprobierte. Ich überraschte ihn wo er ging und stand.
    
    Mal hielt ich ihm die Augen zu, mal ging ich ihm direkt an die Beule und mal kitzelte ich ihn einfach.
    
    Ich konnte praktisch zusehen, wie ich besser und besser wurde. Klasse!
    
    Was sich dann übte war, mich unsichtbar zu machen...
    
    Ich transportierte mich von Dorf zu Dorf und beobachtete das jeweilige Treiben. Was für ein Spaß.
    
    Ich kitzelte im unsichtbaren Format die Leute im Nacken und sie fassten dann alle dorthin. Dabei übte ich, nicht in Gelächter auszubrechen.
    
    Als ich es richtig drauf hatte, probierte ich zum ersten Mal, mich im Freudendorf aufzuhalten ohne, dass Michael bemerkte, dass ich dort war.
    
    Das war leider nicht so spaßig.
    
    Es war Mittagsruhe. Ich lief durch das Dorf, mich sah ja niemand. Da Michael seine Macht nicht unterdrückte, fand ich ihn ganz schnell.
    
    Ich transportierte mich zu seiner Macht.
    
    Was ich zu sehen bekam, trieb mir die Tränen in die Augen:
    
    mein Tiger vögelte eine andere Frau. Als ein lautes Schluchzen in mir aufsteigen wollte, transportierte ich mich schnell in meine geheime Hütte.
    
    Ich warf mich aufs Bett und weinte bitterlich und laut.
    
    Ich verstand mich selbst nicht. Ich hatte doch gewusst, dass er es mit anderen trieb, warum ...
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