1. Niemals Teil 6 (Roman)


    Datum: 05.01.2019, Kategorien: Reif Autor: KleinUndDick

    ... heulte ich jetzt, als ich es hatte sehen müssen?
    
    Nachdem ich mich beruhigt hatte, ging ich der Geschichte auf den Grund.
    
    Mit logischem Nachdenken, fand ich auch heraus, warum ich wirklich geweint hatte.
    
    Es war purer Neid gewesen. Er hatte das, was ich gerne gehabt hätte...
    
    Oh Himmel, was für eine Scheiße!
    
    Wie sollte ich das jetzt verstehen? Ich war die Tochter Gottes... Ich hatte eine neue Weltordnung geschaffen, warum also, wollte ich nun etwas anderes?
    
    Weil das Verbotene reizte? Weil ich meine Sexualität ausleben wollte? Was wollte ich überhaupt?
    
    Ich hatte einen Mann, den ich von Herzen liebte und doch war ich unzufrieden!
    
    Was also, lief falsch? Was wollte ich wirklich? Da ging bei mir ein großes Licht auf. Ich wollte das, was ich nicht haben konnte. Den, den ich nicht haben konnte.
    
    Oh, mein Gott! Was habe ich getan?
    
    Ich weinte wieder! Heimlich schlich ich mich zu unserem Tor...
    
    Mittlerweile laufe ich nur noch herum, wie ein Abbild meiner selbst. Ich leide entsetzlich.
    
    Wir haben einen zweiten „Neuen“ bekommen, den Ersatz für Michael, einen Bauingenieur. Er heißt Joey, hat blonde, kleine Löckchen und blaue Augen. Nicht mein Typ. Grins.
    
    Sein Lächeln allerdings, ist umwerfend. Er flirtete bei der Begrüßung mit mir. Zwinkern liegt ihm auch ganz gut.
    
    Am selben Tag haben wir unser erstes Zuchtvieh von der Erde bekommen, die Schweine. Hm, lecker, Kotelett.
    
    Das war eine Gaudi. Vieh-Landwirt Ralf hatte Gatter bauen lassen, die das Vieh ...
    ... in ihre jeweiligen Gehege geleiten sollte.
    
    Einer der Holzzäune ist umgefallen und die Schweine gingen stiften. Vor lauter lachen, habe ich mir auf die Schenkel geschlagen, geil.
    
    Dann begann eine Jagd. Dorfgemeinde gegen Schweine. Man, was habe ich gelacht, herrlich. Es wäre so einfach für mich gewesen, sie wieder einzufangen, aber niemand kam auf die Idee, mich um Hilfe zu bitten. So habe ich dann gemütlich zugesehen, wie sogar die Kinder hinter dem Viehzeug her gelaufen sind. Was für ein Spaß.
    
    Joey, der „Neue“, hatte sich neben mir niedergelassen und sich ebenso amüsiert wie ich. Oft hat er mich mit der Schulter berührt. Ich bin doch nicht verblödet, Alter.
    
    Er machte sich schlicht an mich heran und das sagte mir so gar nicht zu. Ich verpasste ihm einen passenden Text: „Such dir eine andere aus!“
    
    „Ich will immer das, was ich nicht haben kann!“ War seine lächelnde Antwort.
    
    Ups. Das kam mir doch irgendwie bekannt vor? Grins.
    
    Ich entschuldigte mich bei ihm und suchte meinen ursprünglichen Arbeitsplatz auf. Das Kühlhaus, zwischen Schlachterei und Milchmann.
    
    Achim war am Arbeiten. Ich gab ihm einen Kuss in den Nacken und er erschauerte heftig. Ich lachte.
    
    „Du sollst dich nicht immer so anschleichen“, schimpfte er liebevoll, konzentrierte sich aber auf seine Arbeit.
    
    „Schatz, ich möchte dich privat sprechen, wann hast du Zeit für mich“, meine Stimme klang extra lieb, denn was ich mit ihm zu besprechen hatte, war sehr ernst.
    
    „Ich kenne dich gut genug, ...
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