1. Das Bangkok Syndikat 05


    Datum: 08.01.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    Sechster Tag, morgens, Patong, Phuket
    
    Christian hatte kaum geschlafen. Sein schmerzendes Glied hatte sich wieder beruhigt, doch seine Zweifel waren geblieben. Er spürte Noris Nähe, die Wärme ihrer Haut auf der seinen, ihren ruhigen und regelmäßigen Atem. Sie wirkte so unschuldig und friedlich, wenn sie schlief, dabei umarmte sie ihn, wie ein kleines Mädchen ihren Kuschelbären.
    
    Doch wie verhielt es sich mit ihrer anderen Seite, mit ihrer Rücksichtslosigkeit ihm gegenüber, mit ihrer Härte und teils so brutalen Autorität?
    
    „Du sollst nicht denken!", flüsterte sie.
    
    Er zuckte zusammen, hatte nicht bemerkt, dass sie wachgeworden war.
    
    „Akzeptiere endlich, dass wir zusammenbleiben werden!", knurrte sie.
    
    Ihr Ton war pure Aggressivität. Er antwortete nicht, stattdessen flossen wieder Tränen seine Wangen hinab. Warum war sie nur so? Warum konnte sie denn nicht ebenso zärtlich und liebevoll zu ihm sein, wie er ihr gegenüber? War das nicht selbstverständlich, wenn man sich liebte?
    
    „Ich will das so nicht mehr", überwand er sich schließlich zu einer Entgegnung.
    
    Es war bezeichnend für seine Wankelmütigkeit, dass er sich ihnen auch jetzt noch eine Hinterpforte offenhielt. Nori aber zeigte keinerlei Reaktion. Konnte er dies als Zeichen werten, dass sie über seine Worte nachdachte?
    
    Christian hatte Angst, dass sie ihn jetzt genauso brutal behandeln würde, wie vorgestern. Er gehorchte ihr ja wieder nicht.
    
    Da! Sie bewegte sich! Er zuckte erschrocken zusammen. Sie ...
    ... setzte sich langsam auf, streckte sich, streichelte sich beiläufig mit ihrer rechten Hand über die Brüste, schien erst einmal ihre Müdigkeit vertreiben zu müssen.
    
    Dann warf sie ihm einen kalten, geringschätzigen Blick zu, beugte sich über seinen Kopf und löste die Fesseln. Ihre prallen Titten streiften seinen Mund, bescherten ihm einen kurzen geilen Moment.
    
    Froh darüber, endlich aus seiner misslichen Lage befreit worden zu sein, versuchte der Junge, seinen steifen Gliedern wieder Leben einzuhauchen. Er setzte sich langsam auf und löste sich selbst die Fußfesseln.
    
    Nori aber sprach kein Wort mit ihm, blickte starr vor sich hin, gähnte und ging dann, nachdem sie sich aufgerafft hatte, ins Badezimmer. Einen kurzen Augenblick später hörte er die Toilettenspülung, dann wurde es still. Christian horchte, was würde jetzt wohl folgen? Es verstrichen einige Minuten, während der Junge unschlüssig blieb, ob er ihr folgen durfte oder nicht.
    
    „Komm zu mir!"
    
    Es konnte einfach nicht wahr sein. Warum nahm sie ihn denn nicht ernst? Er würde noch einmal mit ihr zu reden versuchen. Sie mussten einfach eine Lösung finden, sonst würde es endgültig vorbei sein zwischen ihnen.
    
    Er ging zu ihr ins Bad, sah sie in der Dusche stehen und mit einer herrischen Geste auf den Badeschwamm zeigen.
    
    „Nori, lass uns darüber reden ..."
    
    Eine Ohrfeige knallte in sein Gesicht. Ihre braunen Augen taxierten ihn mit einem Blick, den er so bei ihr noch nie gesehen hatte. Unwillig griff er nach dem ...
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