Schillers Faust 03
Datum: 02.04.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byhankathi
... hatte sich an eine abenteuerlustige Clique von jüngeren Studentinnen gehängt, zu der meine Schwester gehörte. Als die ihren Fünfundzwanzigsten groß feierte, sah ich Anne zum ersten Mal, und mich traf der Blitz. Sie war ein wildes, puren Sex ausstrahlendes junges Ding, und ich begehrte sie vom ersten Augenblick, wie ich noch nie eine Frau begehrt hatte. Also machte ich mich an sie heran. Wir verstanden uns gut, unterhielten uns prächtig, und sie tat alles, um mir einzuheizen, aber sie widerstand eisern meinen Versuchen, sie ins Bett zu bekommen, obwohl meine Schwester mir erzählt hatte, dass Anne nicht gerade wählerisch war. Ich fragte mich, ob es daran lag, dass ich zehn Jahre älter und mehr als einen Kopf größer als sie war, aber das hinderte mich nicht daran, in den nächsten Wochen hartnäckig um sie zu werben - zu sehr wollte ich, dass es mit uns beiden klappen würde, zu besessen war ich vom Drang, sie zu besitzen.
Auf einer weiteren Party ein Vierteljahr später tanzten und redeten und tranken und tanzten und redeten wir, und um der Wahrheit die Ehre zu geben, schließlich waren wir stinkbesoffen von Alkohol und Zweisamkeit, als ich mich überwand und ihr beichtete, wie verliebt ich in sie war. Dass ich es ernst mit ihr meinte. Wie gerne ich meine Zukunft mit ihr verbringen und für sie sorgen würde. Anne brach in Tränen aus und vertraute mir an, dass sie sich so lange geziert hatte, weil sie sich vor mir schämte. Sie erzählte zögernd, dass sie, bevor wir uns getroffen ...
... hatten, schon mit um die siebzig Männern geschlafen hatte, und doch immer unbefriedigt geblieben war. Es war ihr peinlich, und sie fragte mich, ob ich sie für ein Flittchen hielte. Das tat ich, aber es gefiel mir. Ihr gegenüber verneinte ich jedoch ernsthaft, und zur Belohnung nahm sie mich mit zu ihr.
Nach allem, was ich über Anne gehört und von ihr gesehen hatte, und nach ihrem Geständnis, demzufolge sie - zumindest quantitativ - deutlich erfahrener war als ich, hatte ich mir ausgemalt, dass sie einen nahezu unstillbaren Hunger auf wilden, zügellosen Sex haben müsste, und mir vorgestellt, wie sie mich zu fernen Welten ekstatischer Wollust mitnehmen würde, die nie ein Mensch zuvor betreten hatte. Aber Anne überraschte mich damit, dass sie sehr passiv war und mir die Initiative überließ. Ich war vielleicht ein winziges bisschen enttäuscht, aber vor allem dankbar, dass ich sie haben durfte. Also war ich sehr sanft und vorsichtig mit ihr, und schließlich, als ich sie leckte und sie beim Orgasmus weinte wie ein Baby, war ich gerührt davon, dass in dieser Schale einer extrovertierten Sexbombe ein scheinbar so zarter, romantischer Kern schlummerte. Wir liebten uns eine Nacht und einen Tag lang zärtlich und ausdauernd, und sie weinte noch oft. Nachdem wir mehrere Wochen lang jede freie Minute so verbracht hatten, begannen wir, uns eine gemeinsame Zukunft mit einem Häuschen, einem Haufen Kindern und allem Pipapo auszumalen, und ich gefiel mir darin, ihr strahlender Ritter in ...