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    Datum: 09.01.2019, Kategorien: Reif Autor: Achterlaub

    Obwohl schon volljährig wirkte ich äußerlich deutlich jünger. Stets musste ich am Eingang zur Disco meinen Ausweis vorlegen. Auch in meinem Denken war ich wohl noch ein wenig naiv und unbedarft. Die Mitschüler in meiner Abiturklasse verspotteten mich deshalb gelegentlich als ein wenig zurückgeblieben.
    
    Meinen Eltern war dies schon vor etlichen Jahren aufgefallen. Sie hatten mich deshalb in einer Karateschule angemeldet. Aber auch das Training dort bewirkte kaum, dass ich von Statur und Geist meinem tatsächlichen Alter entsprach.
    
    Heute muss ich sagen, dass die Außenwelt wohl ein durchaus treffendes Bild von mir hatte. Mich trieben als jungen Erwachsenen noch geradezu kindliche Ängste um. So hatte ich nach wie vor große Furcht vor Gewittern. An solchen Tagen schlüpfte ich nachts in das Bett der Eltern. Nur dort fühlte ich mich sicher und geborgen.
    
    Meine Eltern hatten sich darauf eingestellt. Wollten sie an solchen Abenden ausgehen, wurde mir eine Nanny zur Seite gestellt. Meist war dies meine Tante, die in einem Nachbarort wohnte.
    
    Doch an jenem Freitag war sie verhindert. Tante Trude lag im Krankenhaus wegen einer Gallen-OP. Nun war guter Rat teuer für meine Eltern. Glücklicherweise waren sie mit Frau Remscheid von einem Stock tiefer gut bekannt. Sie erklärte sich tatsächlich bereit, mir während des anstehenden Gewitters zur Seite zu stehen.
    
    Ich kannte diese Mitbewohnerin schon seit Langem. Sie war früh verwitwet und nun selbst schon im Rentenalter. Ich fand, sie ...
    ... sah für ihre 60 Jahre noch recht gut aus. Die blond gefärbten halblangen Haare trug sie leicht gelockt. Zwar wies ihr Gesicht altersbedingte Falten auf. Der eine oder andere Ring umgab ihren Bauch. Da sich Frau Remscheid stets modisch kleidete, konnte man sie gleichwohl für gut 5 Jahre jünger einschätzen.
    
    Es war gegen 8 Uhr abends, als Frau Remscheid zu mir kam. Meine Eltern hatten das Haus bereits vor einer halben Stunde verlassen.
    
    Von Ferne donnerte es schon. Erste Blitze warfen ihren Widerschein an die Fenster des Wohnzimmers. Es wurde mir bang ums Herz.
    
    Frau Remscheid hatte ein Schachspiel mitgebracht. Das sollte mich beruhigen. Nach knapp 2 Stunden und drei verlorenen Partien wurde ich müde. Noch immer strömte der Regen. Das Gewitter verharrte nun schon seit einer halben Stunde über uns. Eigentlich hätte Frau Remscheid schon wieder in ihre Wohnung zurückgekehrt sein sollen. So war es nach dem Wetterbericht zu erwarten gewesen und mit meinen Eltern vereinbart.
    
    Frau Remscheid hatte begriffen, dass an jenem Tag das Gewitter nicht so schnell abziehen würde. Denn als sie die Schachfiguren in den Kasten legte, fragte sie mich, ob sie sich diese Nacht zu mir ins Bett legen solle. Sie könne mich doch nicht allein lassen.
    
    Ich überlegte nur kurz. Mit einer fremden Frau im Bett liegen, kam mir schon merkwürdig vor. Aber was blieb mir übrig, wollte ich nicht Schweiß gebadet und zitternd vor innerer Erregung die Nacht verbringen. So sagte ich zögernd zu.
    
    Ich machte ...
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