1. Warhammer 40k: Morgane 03


    Datum: 21.01.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGhostSong

    1. Wieder auf Reisen
    
    Es war ein schönes Gefühl, endlich Ruhe zu haben, dachte Morgane bei sich, als sie die Straße entlang gen Osten wanderte, vorbei an Ackerländern und Bauernhöfen.
    
    Slaneesh, ihr dunkler Gott, schwieg, seit sie das Haus des toten Bauern verlassen hatte. Es fiel ihr schwer und sie fühlte sich wie eine gewöhnliche Räuberin, doch hatte sie dem Besitz des Toten alles entnommen, was sie für Brauchbar erachtete: in erster Linie Proviant in Form von Brot und Pökelfleisch, 62 Taler, die er sich mühsam zusammengespart zu haben schien und ein Breitschwert, welches der Bauer wohl einem der toten Soldaten abgenommen hatte, die Morgane einen Tag zuvor niedergestreckt hatte.
    
    Das Schwert hing schwer an ihrem Gürtel, doch musste Morgane feststellen, dass die Verarbeitung der Klinge sehr gut war. Nachdenklich strich sie mit den Fingern über den Knauf, der einen Adlerkopf darstellte. Das Imperium war ihrem Volk technisch so weit überlegen, es schien unmöglich, jemals die Freiheit ihres Planeten zu erkämpfen. Nichts konnte es mit der Brutalität und der Militärmacht des Imperiums aufnehmen.
    
    Glaubst du das wirklich?
    
    Sie schreckte hoch. Er war es, er war wieder da. Slaneesh sprach in ihren Gedanken zu ihr.
    
    "Natürlich. Ich habe ihre Waffen gesehen, ich habe gesehen, was geschieht, wenn man ihren Zorn auf sich lenkt. Nichts auf dieser Welt kann sie stoppen."
    
    Slaanesh lachte.
    
    Deine kleine Welt ist eine von millionen. Das Imperium hat viele mächtige Feinde, ...
    ... mächtige Feinde wie mich. Glaube mir, meine Sklavin, solange du mein williges Werkzeug bist, wirst du nicht nur Rache üben und deine Leute befreien können, nein, du wirst diese Welt vom Imperium befreien!
    
    Morgane schwieg daraufhin. Sie wollte nicht mit ihm reden, sie akzeptierte ihn als ihren Verbündeten und es war etwas tief in ihr, was sie an ihn band, vermutlich der Fluch oder die Besessenheit oder was auch immer er ihr angetan hatte. Doch war ihr neuer Gott zutiefst unheimlich. Allein die Tatsache, dass er scheinbar immer da war, sie beobachtete und sie mehr oder weniger beeinflussen konnte, machte ihr Angst.
    
    Morgane dachte während ihrer Wanderung viel nach und sie wusste, dass Slaneesh ihren Gedanken aufmerksam zuhörte: wenn er denn nicht schon restlos alles aus ihrem Geist herausgelesen hatte. Ihre Gedanken kreisten um Hilda, ihrer kleinen Schwester. Ging es ihr gut? Hatte sie Angst? Mit Sicherheit hatte sie Angst. Hilda war nie sonderlich stark, schon immer musste ihre große Schwester sie schützen, insbesondere vor den Männern. Hilda war schön, sehr schön sogar. Ihre dunkelblonden Haare, die großen, blauen Augen und ihre Brüste, die zwar wesentlich kleiner als Morganes üppige Busen, aber doch schön geformt und immernoch von bemerkenswerter Größe waren, brachten ihr im Dorf viele Verehrer ein, die das naive Mädchen umschwärmten.
    
    Sie erinnerte sich, wie Hilda damals mit fünfzehn ihren ersten Freund hatte, der satte drei Jahre älter war als sie. Morgane mochte ihn ...
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