1. Warhammer 40k: Morgane 03


    Datum: 21.01.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGhostSong

    ... den schwarzen Pelz, den sie um die Hüfte trug und als eine Art Rock diente, aus und sich an. Insgesamt war diese wilde Kleidung ebenso zweckdienlich wie erotisch, wenn Morgane auch kaum Zeit hatte, sich darüber wirklich Gedanken zu machen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis weitere Trolle ins Zelt kamen, um ihren Opfern einen Besuch abzustatten.
    
    Sie warf sich ihren Ledermantel über die Schultern, darüber den kurzen, schwarzen Pelzmantel der Frau, welchen sie ihr ebenfalls abnahm. Dann griff sich die Jägerin ein großes Messer aus dem Tisch mit den Folterinstrumenten und warf einen verstohlenen Blick hinaus ins Freie.
    
    Sie sah, wie unter dem Johlen der Trolle ein Pfahl auf die Flammen gestemmt wurde, an dem ein vor Schmerz laut brüllender Mann gefesselt war. Ihr Bettnachbar. Sie würden ihn lebendig braten...
    
    Die Luft war jedoch rein, wohl nicht zuletzt, weil die Trolle mit ihrer hilflosen Beute beschätigt waren. Gerade, als Morgane hinaus in die Nacht verschwinden wollte, hörte sie hinter sich ein leises Wimmern.
    
    "Hilf mir..."
    
    Hoffnungsvolle Augen blickten sie aus dem grün und blau geschlagenen Gesicht der Frau an, welche Morgane nackt und gefesselt zum Sterben zurück lassen wollte.
    
    "Bitte, hilf mir."
    
    Tränen liefen über ihre blutige Wange.
    
    Es waren quälende Sekunden, in denen Morgane in ihr zerschlagenes und geschändetes Gesicht blickte, quälende Sekunden, in denen sie darüber nachdachte, wie die Frau wohl handeln würde, wenn ihre Rollen vertauscht ...
    ... wären und es waren quälende Sekunden, in denen Morgane eine Entscheidung traf.
    
    Sie rannte.
    
    Sie rannte vor den Trollen, sie rannte vor der Schande weg.
    
    Ziellos hechtete Morgane durch den dunklen Wald, sprang über Wurzeln und Steine so schnell, so athletisch, dass man sie für ein Reh halten konnte.
    
    Sie floh vor ihrer eigenen Schande, der Schande, eine Frau ausgeraubt und dem sicheren Tode überlassen zu haben. Und in ihren Gedanken hörte sie das laute Lachen von Slaanesh hallen.
    
    3. Wieder auf dem Weg
    
    Morgane befand sich wieder auf dem Weg. Es war, als sei nichts passiert, als sei sie in der Nacht nicht von Trollen geschändet und ausgeraubt worden. Die ganze Nacht bis in die Morgenstunden hinein rannte sie durch die Tannenwälder und ohne Slaanesh, der ihr immer wieder die Richtung wies, wäre sie verloren gewesen.
    
    Er brachte sie zurück auf den richtigen Weg.
    
    Ohne Geld, ohne Waffen, ohne Proviant war Morgane wieder auf dem Weg in Richtung Kilmad. Immerhin schützte ihre neue Kleidung sie besser vor der Kälte als die Alte. Immerhin.
    
    Ich bin Stolz auf dich! Ich meldete mich gestern absichtlich nicht zu Wort, ich wollte sehen, welche Entscheidung du bei der deiner Mitgefangenen triffst.
    
    Morgane schwieg.
    
    Du hast alles richtig gemacht, sehr gut! Du hast sie zurückgelassen, um die Trolle abzulenken.
    
    Sie zuckte zusammen als er das sagte. Es war wie ein Stich ins Herz.
    
    Du hättest sie ohnehin nicht retten können und selbst wenn: Sie wäre Ballast gewesen. ...
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