Warhammer 40k: Morgane 03
Datum: 21.01.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byGhostSong
... Entweder du oder niemand. Zusammen hättet ihr nicht vor den Trollen fliehen können. Das weißt du.
Er hatte Recht. Natürlich verfolgten sie die Trolle in der letzten Nacht und es war nur ihrer Agilität und Geschwindigkeit zu verdanken, dass sie ihren Häschern entkommen konnte.
Du bestätigst mich immer wieder, in dir meine richtige Wahl getroffen zu haben, Morgane. Folge dem Weg.
Es dämmerte ihr, dass Slaaneshs Einfluss auf sie mehr als bloße Kontrolle oder Bessenheit war: Er veränderte sie. Er veränderte ihr ganzes Wesen. Sie wurde kaltblütig und rücksichtslos, zwei Wesensarten, die niemals zuvor die ihren waren.
Niemals hätte sie diese Frau gestern zum Sterben zurückgelassen und doch kam es ihr plötzlich so selbstverständlich, so plausibel vor.
Sie starb, damit sie leben konnte. Damit sie für Slaanesh leben konnte.
Noch erschreckender für sie war jedoch die Tatsache, dass selbst ihr Gewissen sich recht still verhielt. Es war einfach nicht da. Sie sah die tränenden Augen der Frau, dass Flehen in ihrem Gesicht und es war ihr egal.
Es war ihr egal, dass die Trolle just in diesem Augenblick auf die grauenhaftsten Arten ihren Frust über die entkommene Beute an der letzten Überlebenden der Gefangen ausließen, sofern es in anderen Zelten nicht noch mehr Gefangene gab.
Es war ihr völlig egal.
Alles was zählte, war es, die Stadt Kilmad zu erreichen. Alles andere war unwichtig.
4. Feargus
"Ich hasse diesen Job.", Marek setzte sich sich mit seinem ...
... voluminösen Hinterteil auf den Brückenpfeiler und lehnte sein schweres Gewicht auf den Schild, den er vor sich in den Boden rammte.
"Er wird gut bezahlt und Trolle wagen sich ohnehin nicht so nah an die Stadt heran. Es gibt Schlimmeres.", entgegnete Feargus.
Er war mit seinem Job als Wächter der Jut-Brücke sehr zufrieden, sie hatten ein kleines Wachhäuschen, welches sie vor dem schlechten Wetter schützte, eine gute Position hinter dem Fluss, wenn die Trolle denn mal angreifen sollten, was selten vorkam und vorallendingen einen königlichen Sold, wenn man ihn denn mit der Leichtigkeit dieser Arbeit verglich. Es war genug Geld, um sich und seiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen, ganz abgesehen von den anderen Freuden, die diese Arbeit bot.
Marek, sein übergewichtiger Kollege, der mit ihm seit nun mehr sechs Jahren gemeinsam die Brücke bewachte und an so ziemlich allem etws auszusetzen hatte, brummte nur und blickte wieder hinüber in Richtung des Felsmann Hochlandes, welches sich vor ihnen erstreckte.
"Scheisse, was ist das denn?", grinste Marek und zeigte auf eine Gestalt, die auf die Brücke zukam. Marek hatte schon immer gute Augen gehabt und erst, als sie näher kam, sah Feargus, dass es sich um eine Frau handelte.
Und was für eine!
Ihr zierlicher und doch so athletischer Körper war gehüllt in Leder und Pelz, kniehohen Stiefeln, die ihre langen Beine und festen Schenkel aufreizend betonten und eine Korsage, welche scheinbar tatsächlich aus Armaplast gefertigt ...