1. Sklaven 04


    Datum: 21.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... denn wir liefen erst ein ganzes Stück die Straße entlang, die wir gekommen waren. Erst später bogen wir dann ab.
    
    Ein anderer Geruch lag auf einmal in der Luft, die mir nicht gerade gefiel. Es lag etwas von Fäulnis, Verwesung und Gammel in ihr, wobei ich den Eindruck hatte, dass sie sich in unserer Kleidung festsetzte.
    
    Wenig später wusste ich auch, woher dieser Gestank kam. Hier floss ein kleiner Bach entlang der schwer zu tragen hatte. Er streifte nur die Stadt, aber trotzdem war er schwer mit allem belastet, was nicht hineingehörte. Gerbereien und andere Gewerke hatten sich hier angesiedelt, die viel Wasser brauchten und dieses geleichzeitig verschmutzten. Daher auch dieser penetrante Geruch von Unrat in der Luft.
    
    Eine Zeit lang folgten wir dem Flüsschen der schon bald in einen Großen mündete, der sich hier träge in Richtung Meer bewegte. Nicht weit weg war der gewaltige Ozean, den ich zu gerne einmal gesehen hätte. Dabei fragte ich mich immer wieder, warum eigentlich. Wenn man dort stand, sah man über ein nicht endendes Wasser, sonst gab es nichts zu sehen.
    
    Weiter ging unser Weg den großen Fluss entlang bis zu einem Teil, der einen Anleger bildete. Hier waren mehrere Schiffe festgemacht worden, die leise vor sich hin knarrten.
    
    Ich sah sie mir mit großen Augen an, denn so etwas hatte ich noch niemals gesehen. Sie waren so groß, dass ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, dass sie schwimmen konnten.
    
    Eines wurde gerade gelöscht und ich erkannte die vielen ...
    ... Waren, die entladen wurden. Stoffe in fertigem Zustand genauso wie Baumwolle in Ballen verließen den Bauch des Schiffes und wurden sofort in die angrenzenden Hallen Lagerhäuser gebracht.
    
    Wir blieben einen Moment stehen und sahen uns das geschäftige Treiben an, beobachteten die vielen schwarzen Männer, wie sie die schweren Lasten bewegten. Dann setzten wir uns auf eine Rolle Taue und nahmen ein zweites Frühstück zu uns, was der Wirt und eingepackt hatte. Dieses schmeckte zumindest mir um einiges besser als das Erste, was wohl daran lag, dass ich mein allgemeiner Zustand inzwischen gebessert hatte. Mein Magen wehrte sich nicht mehr.
    
    „Nun gut!", meinte Vater dann, „Gehen wir weiter. Wir sind gleich da!"
    
    Mein Herz klopfte etwas schneller, obwohl ich nicht wusste, warum genau. Wir packten zusammen, gingen den Pier weiter, bis fast zum Ende. Hier lag ein einsames Schiff, was sich kaum von den anderen Unterschied. Das Einzige war mir auffiel war eine Art Käfig auf dem Hauptdeck, was ich bei den anderen nicht gesehen hatte. Er stand etwa in der Mitte des Decks und hatte keinen Inhalt. Die Gitterstäbe waren so gearbeitet, wie ich sie mir bei einem Gefängnis vorstellte, denn gesehen hatte ich natürlich noch keines von innen. Auch eine entsprechende Tür aus Eisenstäben war eingelassen. Dabei sah es mir aber nicht so aus, als wenn es für Nutztiere vorgesehen war. Die hätte man unter Deck gehalten.
    
    Hier bog Vater ab und steuerte ein lang gestrecktes Haus an, was nicht wie ein ...
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