Sklaven 04
Datum: 21.01.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
... die Nacht hatte Vater zwei Heuballen mit aufgeladen, damit wir einen weichen und warmen Untergrund auf dem Wagen hatten. Eine Übernachtungsmöglichkeit gab es unterwegs nicht. Ebenso war der Wagen mit mehreren Fässern beladen worden.
Vater war wie immer schweigsam und ich passte mich ihm an. Ich wusste, dass er nicht gerne sprach und am liebsten alleine gelassen wurde. Also fragte ich ihn nur selten etwas, aber nur dann, wenn es wirklich nicht anders ging. Dabei konnte man feststellen, dass es ihm schwerfiel, sich mit mir zu unterhalten.
Bei ihm war es wie mit Mutter. Er war zwar immer für mich da gewesen, wenn irgendetwas anstand, aber auch nicht mehr. Trotzdem war es für mich interessant, dass er sich jetzt mehrere Tage für mich nahm, auch wenn ich nicht wusste, warum und wofür eigentlich. Selbst vermuten konnte ich es kaum. Er wollte nur etwas für mich besorgen und ich musste dafür mitkommen.
Da er es mir sicher vorher nicht verraten würde, fragte ich erst gar nicht danach, sondern wartete in Spannung auf das was kommen würde.
Der erste Tag und die Nacht vergingen ereignislos. Dort wo wir übernachten, war nichts anders als auf dem ganzen Weg und so ließen mich die Laute der Nacht einen erholsamen Schlaf machen. Früh morgens fuhren wir dann weiter und gegen späten Nachmittag, sah ich dann endlich die Stadt wieder, die ich schon als Kind gesehen hatte. Sie kam mir größer vor als damals, und wenn ich es richtig sah, was es auch so. In den Jahren hatte sie sich ...
... weiter ausgedehnt und es waren wesentlich mehr Einwohner dazugekommen.
Hatte ich bis jetzt nur wenige Menschen auf einen Haufen gesehen, wunderte ich mich jetzt, warum so viele Menschen auf einem so begrenzten Flecken leben wollten. Kaum waren wir in die Stadt gefahren hatte ich den Eindruck, als wenn ich keine Luft mehr bekam. Ich fühlte mich in den engen Straßen nicht wohl, ahnte mich zwischen den Häusern eingezwängt, geradezu gefangen.
Das Gefühl legte sich zum Glück recht schnell und es blieb nur ein wenig davon übrig.
Vater lenkte den Wagen nicht in die Mitte der Stadt, sondern blieb zuerst am Rand, denn er suchte eine Möglichkeit, den Wagen und die Pferde unterzustellen.
Schon bald fanden wir etwas Entsprechende. Eine große Scheune, an die sich ein Gasthaus anschloss, welches im Erdgeschoss einen Schankraum beherbergte. Hier stiegen wir ab und für ein gewisses Endgeld versicherte man uns, dass wir beruhigt sein könnten, was die Waren und Pferde anging. Ein paar Münzen wechselten den Eigentümer und ein paar weitere, für die Verköstigung der Zugtiere.
Wenig später betraten wir den Schankraum, um etwas zu essen. Wir hatten zwar noch Proviant übrig, aber Vater war der Meinung, dass wir uns mal etwas leisten sollten.
So hatte ich ihn noch niemals sprechen gehört, und als er dann auch noch dazu grinste, kam es mir wie etwas ganz Besonderes vor. Wenig später saßen wir an einem Tisch und sahen uns um.
Es war noch relativ früh am Abend und daher noch nicht so ...