1. Schnuff


    Datum: 24.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    ... dran, wie sie ihn noch aus dem Sportunterricht kannte. Die Beine fehlten, das Ding lag auf dem Boden.
    
    Dann sah sie die Ketten an den Wänden. Stabil, dick, verrostet, mit Handschellen und bekam es mit der Angst zu tun. In welche Folterkammer war sie da geraten?
    
    In einer Ecke ein rotes Licht. Dort noch eines. Kameras. Mindestens zwei laufende Filmkameras. Sie wurde also überwacht. Einerseits war es beruhigend, da man auf sie aufpasste, andererseits ...
    
    Scheiße. Was hatten die vor?
    
    Ein Blecheimer in der linken Ecke. Wozu? Ach so.
    
    Sie hörte ein leises Schnaufen und konnte es sich nicht erklären. Eine Gänsehaut bildete sich, als ein Kratzen ertönte. Ganz leise, wie von einer überdimensionalen Spinne. Als würde sie langsam auf sie zukriechen wurde das Kratzen lauter. Und das Schnaufen. Etwas Feuchtes berührte ihren nackten Arm.
    
    Martha schrie.
    
    "Iiiiihhhh!"
    
    Die Berührung verschwand. Dafür vernahm sie ein überraschtes Winseln. Wie von einem Hund.
    
    Dort, ein schwarzer Schatten, den sie aufgrund des Dämmerlichtes bisher nicht bemerkt hatte. Ein Bastard mit langem schwarzem Fell. Neugierige, feuchte Hundeaugen, die sie fragend schuldbewusst anschauten. Lefzen, aus denen ein wenig Seiber lief. Wollte er sich wegen des Schreckens entschuldigen, den er ihr eingejagt hatte, oder betrachtete der Köter sie etwa als Futter?
    
    "Was machst Du mit mir?", wagte sie zu fragen, ohne eine Antwort zu erwarten.
    
    "Zieh Dich aus!"
    
    Eine Stimme hinter ihrem Kopf, die bei ...
    ... Martha einen kurzen Herzstillstand verursachte. Mein Gott, sie war doch nicht alleine.
    
    "Sind sie verrückt?", rief sie.
    
    "Zieh Dich aus", wiederholte die Stimme nur, leiser, drohender.
    
    Martha schüttelte den Kopf. Ihr Entführer stellte sich in ihr Blickfeld. Ein mittelgroßer Mann in Jeans und Kapuzen-Pulli mit riesiger Sonnenbrille. Sie hätte noch nicht einmal vage schätzen können, wie alt der Kerl war. Anhand der Stimme vermutete sie ein mittleres Alter - so 30 bis 40. Er sah kurz zu dem Hund und dann sie wieder an.
    
    "Ich sagte: Zieh Dich aus. Ich sage es nicht noch einmal."
    
    Martha hatte keine Ahnung, welche Folgen er damit andeuten wollte, hatte aber auch keine Lust es herauszufinden. Mit dem Riesenköter wollte sie sich jedenfalls nicht anlegen. Sie wandte ihm den Rücken zu und begann sich zu entkleiden. Stück für Stück legte sie fein säuberlich zusammen auf den Holzbock. Als sie fertig war, fegte er die Sachen mit einer Hand herunter.
    
    "Leg Dich hin", zeigte er auf den Bock.
    
    Sie überlegte, sich auf den Bauch zu drehen, entschied sich aber doch dagegen, da sie wissen wollte, was geschehen würde. Mit dem Gesicht nach unten würde sie die Übersicht verlieren.
    
    "Witterung", befahl der Kerl seinem Köter.
    
    Die Promenadenmischung steckte Martha die Nase zwischen die Beine.
    
    Martha wagte sich nicht zu rühren, als die kalte Nase ihre Möse berührte. Arschloch, wie sie ihren Peiniger inzwischen titelte, grinste dreckig, als er die aufkeimende Panik in ihren Augen ...
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