1. Schnuff


    Datum: 24.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    ... völlig egal. Machen Sie mich endlich los."
    
    "Ich werde doch hier keine Irre losbinden, die sich dann auf mich stürzt und mir den Schädel einschlägt. Für wie blöd halten sie mich eigentlich?"
    
    "Ziemlich. Aber gut. Wenn ich ihnen die Geschichte erzähle, nehmen sie dann den Köter weg und lassen mich frei?"
    
    "Wolfgang komm her! Und dann mal los."
    
    Nach einer Viertelstunde band Ulka Martha vom Tisch. Sie glaubte von der wirren Story zwar nur die Hälfte, aber das reichte ihr. Sie hoffte, dass ihr Stiefvater damit nichts zu tun hatte, aber zutrauen würde sie ihm eine solche Gemeinheit schon.
    
    Marthas Klamotten lagen immer noch in der Ecke, nur ihr Höschen war weg. Ein Höschendieb also auch noch, dachte sie sarkastisch. Sie zog sich an und ließ sich ein Taxi holen. Dann fiel ihr etwas ein: "Was macht denn Bolly?", fragte sie.
    
    "Wer soll das sein?"
    
    "Ihr Pferd. Ein Hengst."
    
    "Hier gibt es keinen Hengst. Auf diesem Hof hat es noch nie Pferde gegeben."
    
    Martha sah Ulka mit einem eigentümlichen Blick an, den diese nicht zu deuten wusste. Bei Ulka verstärkte sich der Verdacht, dass die Fremde nicht alle Latten am Zaun hatte.
    
    Auf dem Weg zum Auto steckte Martha in der Diele noch einen USB-Stick ein, der auf dem Schuhschrank lag. Sie ließ sich schnurstracks nach Hause fahren. Mit der Polizei wollte sie nichts zu tun haben.
    
    19) Jacqueline und Mona
    
    Das Boot war eine Wucht. Jacquelines Mann Wolfgang hatte es gebraucht gekauft. Nur 12 m lang und 4m20 breit bot es ...
    ... alle Annehmlichkeiten, die man sich auf Hollands Flüssen wünschen konnte. Größten Wert hatten die Ehepartner auf ein geräumiges Bett gelegt, auf keinen Fall hätten sie eine doppelstöckige Koje akzeptiert. "Wow, was für eine Spielwiese", staunte Mona, die das Schiffchen zum ersten Mal sah. "Kommt ihr im Urlaub überhaupt aus den Betten?"
    
    "Na klar", antwortete Jacqueline lachend. "Schließlich kann man es hier überall treiben."
    
    "Überall?", sah Mona sich ungläubig um.
    
    "Natürlich", fing Jacqueline grinsend an aufzuzählen, "bisher saß ich schon auf der Küchenplatte, lag auf den harten Deckplanken, hab dabei auf der Reling gesessen und mich ans Steuerrad fesseln lassen ..."
    
    "Du hast was?", lachte Mona mit.
    
    "Mich ans Steuerrad fesseln lassen", wiederholte ihre Freundin. "Wolfgang übrigens auch. Dann einmal unter der Dusche, aber das ist nicht zu empfehlen, zu eng, natürlich im Bett, vor dem Bett, auf der Treppe. Ach ja, hätte ich bald vergessen, ganz profan auf dem Stuhl."
    
    "Puh, so ein ausgedehntes Sexualleben möchte ich auch mal haben. Dein Wolfgang scheint ja wirklich potent zu sein."
    
    "Und einfallsreich. Ich kann mich nicht beklagen. Ich hatte noch nie das Bedürfnis Fremd zu gehen. Warum auch?"
    
    "Du Glückliche! Wenn man auch so eine Liebesschaukel hat! Ich muss mir alle paar Wochen einen neuen Stecher suchen und gute werden immer seltener."
    
    "Aha, daher weht der Wind. Du wolltest mir doch was über eine neue Erfahrung erzählen. Raus mit der Sprache."
    
    "Jetzt ...
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