1. Schnuff


    Datum: 24.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    ... die Wolle einzuschäumen."
    
    "Darum also haben unsere Großeltern die Kernseife erfunden", gab Nabila noch einen drauf.
    
    "Ja, sagt Opa zur Oma 'Soll ich Dich mal wieder einseifen?'. Sagt die Oma 'Och nein, lass mal, das juckt gerade so schön.'", erfand Mona spontan einen Witz.
    
    Leider wurden sie in dem Moment von der Kellnerin, die zum Abrechnen gekommen war, unterbrochen, bevor sie den Faden weiter spinnen konnten.
    
    "Du sagtest eben, dass Du Dich nicht trauen würdest", sagte Nabila, als die Bedienung wieder weg war. "Ich kann Dich zwar nicht zu uns einladen, aber ich könnte es doch für Dich machen. Nur wenn Du willst, natürlich."
    
    Mona sah sie mit großen Augen überrascht an.
    
    "Eh ja, warum eigentlich nicht?"
    
    "Wann?"
    
    "Am liebsten jetzt sofort. Bevor mich der Mut verlässt."
    
    "Abgemacht", lachte Nabila. "Lass uns gehen."
    
    Die beiden tranken ihre Reste aus, verabschiedeten sich, riefen ein Taxi und fuhren zu Monas Appartement. Unterwegs sprachen sie kein Wort, jede in ihren Gedanken verhaftet. Erst in der Wohnküche fragte Mona:
    
    "Ein Gläschen Rose?"
    
    "Da sag ich nicht nein."
    
    Jede mit einem Glas in der Hand, sprach Mona verlegen:
    
    "Ich hab noch nie eine Frau da unten rangelassen."
    
    "Na und?", unterbrach Nabila. "Irgendwann ist immer das erste Mal. Ich hab auch noch nie mit einem Mann geschlafen, stelle es mir aber sehr schön vor. Wenn Dich noch nie eine Frau intim berührt hat, dann bleib locker und denke, ich wäre ein Kerl."
    
    Mona lachte verlegen, ...
    ... nicht so richtig beruhigt. Was war, wenn Nabila mehr als sie nur rasieren und mit ihr ins Bett wollte? Immerhin hatte sie lesbische Neigungen offenbart.
    
    "Ich versuch's", erwiderte sie, ihre neue Freundin unsicher anschauend.
    
    "Sei kein Frosch. Wenn ich Dich irgendwo anfasse, wo es Dir unangenehm ist, dann sag es einfach und ich höre sofort auf. Du wirst dann allerdings halb rasiert etwas komisch aussehen. Okay?"
    
    "Ja okay", lachte Mona. "Es sieht ja niemand. Ich lass dann schon mal das Badewasser ein, ja?"
    
    "Gute Idee. Eine Dusche würde es zwar auch tun, aber baden ist viel schöner", antwortete Nabila und sah sich in der Wohnung um. "Sehr schön hast Du es hier."
    
    "Danke. Ich hoffe nur, die Nachbarn kriegen nichts mit. Baden um die Uhrzeit ist im Mietvertrag nicht vorgesehen."
    
    "Wir können das Wasser ja morgen früh erst ablassen. Dann ist es nicht ganz so laut."
    
    "Hast recht", stimmte Mona zu, drehte die Hähne auf und begann sich auszuziehen.
    
    "Weißt Du, ich hab mich nach der Schule nie wieder vor einer Frau entkleidet. Komisch, nicht? Vor Männern, ja."
    
    "Viele Männer?", fragte Nabila wieder sehr neugierig.
    
    "Keine Ahnung. Ich hab sie nie gezählt. So an die zehn vielleicht. Nicht immer hat es sich gelohnt."
    
    "Du bist sehr schön", schmeichelte Nabila. "Wenn es sich nicht gelohnt hat, wäre das sehr schade."
    
    "Ja, aber das ist nun mal so. Manches Radio muss man erst hören, bevor man weiß, ob es auch die richtigen Sender rein bekommt."
    
    "Guter Vergleich. ...
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