Urlaubserinnerungen - Dichtung und Wahrheit
Datum: 24.01.2019,
Kategorien:
Partnertausch,
Autor: Alexander vonHeron
... berühmte Frage der Zeit war, bis wir uns schon ein wenig näher kommen würden. Und auch sonst - das Du im Urlaub, das war ja ohnehin ganz normal, nur eine Frage der Zeit.
Ich hatte es um vieles lieber vorgezogen, einen entspannten Tag am Pool zu verbringen und vielleicht die eine oder andere Geschichte zu skizzieren, vielleicht sogar zu schreiben, je nach Lust und Laune und wie ich eben auch dazu drauf wäre. Nach so wunderbaren realen Abenteuern konnte ich umso leichter und besser träumen und schreiben, Dichtung und Wahrheit in die Geschichten einfließen lassen. Und vor allem die wunderbaren Gefühle und auch den Geruch quasi in Worte fassen, der sich um mich und in mir noch aufgebaut hatte. Aufgebaut wie sogar noch meine Latte, die eine beeindruckende Dicke noch immer aufwies - Lust und Erregung und Befriedigung nachhallen lassend.
Eine Bootstour - ich lächelte ein wenig schal dabei: Für mich waren solche Touren auf hoher See wirklich überhaupt nichts, denn schon allein der Gedanke daran brachte meinen Magen in heftige Unruhe und ich konnte die flatternden Nerven nur mit einem ordentlichen Schuss Schnaps oder Brandy oder Cognac beruhigen. Da war auch die Vorstellung sekundär, wenn nicht sogar tertiär, zu vernehmen, dass dieser Günther eben die Chance hatte, die Jacht seines Onkels zu benutzen, der irgendwie ein hochrangiger Manager in der Wirtschaft war. Die reine Vorstellung auf einer Yacht an und für sich, die war schon interessant, aber verbunden mit der ...
... umso intensiver spürbaren Bewegung der Wellen und alleine dem Bewusstsein, wäre diese eine Folter über Stunden hinweg für mich gewesen. Und dann gab es ja auch noch die unweigerlichen Folgewirkungen, die da hießen, mindestens einen Tag lang wie krank auch dann wieder zu sein, wenn ich erneut festen Boden unter den Füßen hatte - nein, ganz sicher nicht: da musste sie schon alleine mit diesem Vergnügen sich abtun.
Gang gewiss ohne mich - da war mir schon lieber, meine Frau könnte solch ein Abenteuer auf See erstmals genießen, schwärmte sie doch geradezu euphorisch von einer dieser Luxusjachten, um damit eben etwa auf die Nachbarinsel zu fahren oder einfach auf der See zu kreuzen. Und diesen Spaß wollte ich meiner Martina ganz gewiss nicht verderben oder vorenthalten nur deswegen, weil mir immer so unglaublich kotzübel dabei wurde.
Fad werden, nein, das würde mir sicherlich auch nicht werden, hatte ich ja meine Bücher, meine Geschichten und auch meine Freizeit. Reine Erholung und Faulenzen war ja auch durchaus OK nach dem zuletzt sehr anstrengenden Jahresabschluss in meiner Firma ... und ja, das fühlte ich schon: so eine dreiwöchige Erholung, die hatte ich mir auch in dem Sinn schlicht und ergreifend verdient.
Meine Frau Martina und ich verweilten für mindestens zwanzig Tage auf Gran Canaria und hatten für diesen Abschluss des Jahres ein kleines nettes Apartment in einer ruhigen und recht abseits gelegenen Finca gefunden, das zurecht als Kleinod im Internet ...